Aargauerin liebt US-Häftling: «Weiss nicht, wo ich ohne ihn wäre»

Die Aargauerin Kim und ihr Verlobter William führen eine Fernbeziehung – eigentlich nichts Spezielles in der heutigen Zeit. Er ist jedoch Häftling in den USA.

Ein Mann im Gefängnis. (Symbolbild) - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Aargauerin Kim ist mit einem Häftling aus den USA verlobt.
  • «Ich wüsste nicht, wo ich ohne ihn wäre», erklärt sie in einem Interview.
  • Sie haben sich verliebt, obwohl sie sich erst drei Stunden in echt gesehen hätten.

Kim aus dem Kanton Aargau schwebt im siebten Himmel. Seit etwas mehr als einem Jahr ist sie glücklich mit dem US-Amerikaner William verlobt. Trotz Fernbeziehung scheint es bei den beiden zu funktionieren. Der Kalifornier wohnt momentan im US-Bundesstaat Idaho.

Obwohl wohnen hier vielleicht das falsche Wort ist ...

William sitzt im Norden der USA im Gefängnis eine Haftstrafe ab. «Er war sein Leben lang kriminell. Er ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen und fing deshalb früh mit Drogenhandel an», erklärt Kim im Interview mit «Argovia Today».

Die Aargauerin Kim verliebte sich in den Häftling William. - Instagram

Doch wie haben sich die beiden überhaupt kennengelernt? Der US-Amerikaner sass damals bereits im Knast.

«Ich habe mich immer gewundert, was im Kopf von einem Häftling abgeht. Darum habe ich dann über eine spezielle Plattform einfach mal einem Insassen in Idaho geschrieben. Und es klingt zwar komisch, aber innerhalb von zwei Wochen haben wir uns verliebt», so die Aargauerin.

«Nur Menschen angeschossen, nie getötet»

Die beiden hätten sich mit E-Mails und Telefonaten immer besser kennengelernt. Letztes Jahr sei sie dann aber auch noch in die USA gereist, um ihn endlich in echt zu sehen. «Das erste, was ich ihn gefragt habe, war, ob er schon mal jemanden umgebracht hatte», so Kim.

Er habe aber nur gelacht und Nein gesagt. Er hätte zwar schon Menschen angeschossen, aber er hätte sie nachher jeweils immer auch ins Spital gefahren, erläutert die Schweizerin. Insgesamt hätten sie sich etwa drei Stunden gesehen und das Treffen mit einem Kuss beendet.

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«Er gibt mir eine unglaubliche mentale Unterstützung. Ich wüsste nicht, wo ich im Moment ohne ihn wäre», schwärmt sie von der Beziehung mit dem Häftling. Auch die Zukunft haben die beiden schon zusammen geplant.

«Ich habe ein Verlobten-Visum beantragt. Ich hoffe, dass ich im Oktober, wenn er entlassen werden sollte, bei ihm sein kann. Wir wollen zusammen zuerst mal in den USA reisen und vielleicht dann später zusammen in einem Häuschen wohnen. Vielleicht wird es dann auch einmal Kinder geben», verrät sie.