Kanton Graubünden sieht sich vorbereitet auf Ukraine-Flüchtlinge

Der Kanton Graubünden ist laut Justizdirektor Peter Peyer (SP) auf Flüchtlinge aus der Ukraine «soweit vorbereitet, wie das möglich ist». Allerdings sei es noch völlig unklar, wie viele Kriegsflüchtlinge tatsächlich bis in die Schweiz kämen.

Ukraine-Konflikt: Flüchtlinge an der Grenze zu Polen. - Keystone

Aktuell habe der Kanton genügende Kapazitäten, sagte der Regierungsrat am Dienstag in Chur beim allmonatlichen Medientreffen der Regierung. Die Bündner Aufnahmezentren seien nur zur Hälfte ausgelastet, und das Personal für die ungenutzte Hälfte sei vorhanden.

«Wenn wir sehen, dass der Bedarf viel grösser ist, dann werden wir das organisieren», erklärte Peyer. Der Kanton könne Reserveobjekte öffnen und auch neue Strukturen schaffen. Ob nun in kurzer Zeit 200 Personen kämen oder auch 500, die Kapazitäten dafür könne Graubünden schnell bereitstellen.

«Wir müssen das machen», betonte der Justizdirektor. «Wir reden über einen Krieg vor der Haustüre. Wir sind gefordert, diesen Menschen zu helfen, und werden das Nötige dazu unternehmen.»

Angesichts der Unvorhersehbarkeit der weiteren Entwicklungen, müsse der Kanton aber vor allem die nötige Flexibilität haben, um schnell reagieren zu können, sagte der Justizdirektor. Das Amt für Migration stehe in engem Austausch mit dem Bund und dessen Staatssekretariat für Migration.

Aktuell gehe es vor allem um die Aufnahme von Angehörigen von Ukrainern, die bereits in der Schweiz seien. Diese Flüchtlinge würden wohl bei den Angehörigen unterkommen und nicht in Aufnahmezentren.

Der Kanton sei gefordert, einen Status zu schaffen, damit diese Menschen bleiben könnten. Aktuell kläre man etwa ab, wie Touristenvisa unkompliziert verlängert werden könnten. Wie viele Ukrainer bereits in Graubünden seien, konnte der Justizdirektor nicht sagen.