Monsterbräu Dübendorf: «Spargel-Bier schmeckt interessant»
Andrea Kennel und Dani Schnider betreiben seit 2009 die Bierbrauerei Monsterbräu in Dübendorf. Am 4. Juli stellen sie das Gärgetränk in der Oberen Mühle vor.
Am Samstag, 4. Juli 2020, wird in der Oberen Mühle zur Tavolata «Hopfen und Malz» eingeladen. Wie der Name schon sagt, dreht sich der Abend weniger ums Essen, sondern um eines der ältesten Getränke der Welt – das Bier.
Nebst Biersorten aus Appenzell wird auf das lokale Angebot gesetzt. Andrea Kennel und Dani Schnider, Inhaber der Dübendorfer Brauerei Monsterbräu, leiten als Biersommeliers durch den Abend. Dabei wird es für die Teilnehmer nicht nur reichlich zum Probieren geben, sondern sie erfahren auch etwas zum Herstellungsprozess und zur Geschichte des Hefegetränks. «Viele wissen zum Beispiel nicht, dass die Bierbrauerei ein Frauenhandwerk war, ehe sich Mönche dessen angenommen haben», erklärt Andrea Kennel.
Gärpaket zum Selbermachen
Die rund 40 Quadratmeter kleine Brauerei im Zwicky-Areal liegt an der Tramlinie 12 zwischen Dübendorf und Wallisellen. Wer genau hinsieht, kann die beiden Brauanlagen beim Vorbeifahren durchs Fenster sehen.
Seit rund fünf Jahren befindet sich die Brauerei nun an diesem Standort, angefangen hat alles aber viel früher. «Ich habe 1996 per Zufall in einem Laden ein Bierpaket zum Selberbrauen für Zuhause entdeckt. Da wir beide schon immer gern Bier hatten, habe ich mir gedacht, das wäre noch eine lustige Idee», so die Hobbybrauerin. Bei einem Starterpaket ist es nicht geblieben. 2009 wurde die Firma offiziell gegründet – wenn auch nur als Hobby. «Davon leben tun wir nicht», sagt Dani Schnider.
Spitzname «Monster»
Hauptberuflich sind beide in der Informatikbranche tätig. Andrea Kennel betreibt ihre eigene Firma ein Stockwerk oberhalb der Brauerei. «Das ist noch praktisch, weil ich dann sowieso direkt vor Ort bin.»
Die beiden Hobbybrauer haben sich im Studium kennengelernt, wodurch die Brauerei auch ihren Namen erhalten habe. «Damals lag die Frauenquote im Informatikstudiengang lediglich bei vier Prozent. Da musste man sich schon etwas zu wehren wissen.» Dies habe Andrea Kennel unter ihren Studienkollegen den lustig gemeinten Spitznamen «Monster» eingebracht.
Spezielle Eigenproduktionen
Die Biersommeliers würden bei ihrer Produktion auch auf lokalen Hopfen setzen und beliefern Betriebe in Dübendorf wie das Kino Orion, die My Senses Bar oder das Zwiback Bistro.
Die Nachfrage nach lokalen Spezialitäten hat gemäss Dani Schnider in den letzten Jahren zugenommen. Auch speziellere Eigenproduktionen liegen im Trend. «Spargel-Bier schmeckt interessant», schmunzelt er. Matcha-Bier hätten die beiden ebenfalls schon probiert. «Bei uns kann man auch sein individuelles Bier zusammenstellen.»
«Geschmackserlebnis im Vordergrund»
Vom Brautag bis zum Konsum können gut 12 Wochen vergehen. Nachdem die Inhaltsstoffe in der Brauanlage zusammenkommen, muss das Bier noch gären und reifen, ehe man es geniessen kann. In der Brauerei Monsterbräu wird meist einmal pro Monat gebraut. Aufs Jahr hochgerechnet ergibt das rund 1'000 Liter Bier. «Grossbrauereien verbrauchen eine solche Menge an Lösungsmittel lediglich an einem Tag, um die Anlagen zu reinigen», sagt Dani Schnider.
Möglichst viel zu produzieren, sei aber auch nicht das Ziel. Die Massenproduktion wolle man den grossen Brauereien überlassen. «Für uns steht der Spass daran und das Geschmackserlebnis im Vordergrund».