Schaufel statt Stift beim Schulhaus Höfli in Ebikon
Schüler haben im Gebiet Pumpwerk-Feldmatt eine rund 70 Meter lange Hecke gepflanzt. Der praktische Naturunterricht fördert die Biodiversität im Siedlungsraum.
Die Nässe macht das Arbeiten etwas unangenehm, doch der Regen hat auch Vorteile, wie die Gemeinde Ebikon schreibt. Die Schaufel dringt leicht in den aufgeweichten Boden, und die Schüler einer 4. Primarklasse aus dem Schulhaus Höfli kommen zügig voran.
Gemeinsam pflanzen sie eine 70 Meter lange Hecke. Drei Klassen sind dafür jeweils an einem Morgen im Einsatz.
Die neue Hecke im Gebiet Pumpwerk-Feldmatt wird unter der Anleitung von Martin Buchs, dem Naturschutzbeauftragten der Gemeinde Ebikon, gepflanzt. Geduldig beantwortet er alle Fragen der Schüler, die sich auch über Kleinigkeiten freuen.
«Wenn ein Regenwurm entdeckt wird, legen einige Kinder eine Pause ein, um das Tier zu bewundern», so Buchs. Für viele sei diese Arbeit der erste intensive Kontakt mit der Natur.
Mit Unterstützung des Kantons
Die neue Hecke besteht aus rund 300 einheimischen Pflanzen wie Schwarzdorn, Liguster, Hasel, Weiden und Berberitzen. Insgesamt sind es etwa 15 Arten, die Kleinsäugetieren und Vögeln Nahrung bieten und als Lebensraum dienen. Zudem wurde die Fläche neben der Hecke als Blumenwiese angesät.
Die Hecke entsteht im Rahmen des kantonalen Förderprogramms «Biodiversität im Siedlungsraum». Der Kanton Luzern unterstützt Gemeinden finanziell beim Erhalt und der Förderung von Grünflächen.
Ob das Projekt nächstes Jahr wieder stattfindet, ist noch unklar. Martin Buchs hofft es, denn die Aktion hilft nicht nur der Natur, sondern hat auch einen pädagogisch wertvollen Effekt. Zudem konnten im Rahmen des Programms diverse Standorte wie die Klimaoase St. Anna, der Stampfliwald und weitere umgesetzt werden .
Trotz Nässe viel Motivation
Auch Klassenlehrerin Rahel Brüniger ist vom Projekt überzeugt. «Trotz des schlechten Wetters ist die Motivation der Kinder gross», sagt sie. Auch im Vorfeld habe sie fast nur positive Rückmeldungen von der Klasse erhalten.
Für viele ist die handwerkliche Arbeit eine willkommene Abwechslung zum kopflastigen Unterrichtsalltag. Lehrerin Brüniger plant dennoch, das praktisch Gelernte im Unterricht aufzugreifen und das Thema Biodiversität zu vertiefen. Passend dazu ist im Juni 2025 eine Projektwoche Natur geplant.
Die Hecke soll mehrere Meter hoch werden, doch das wird noch etwas dauern. Die Jungpflanzen sind wurzelnackt. «In zwei Jahren dürfte das Wachstum beginnen», erklärt Buchs. «In vier bis fünf Jahren sollte die Hecke dann ihre volle Grösse erreichen.»
Für den Naturschutzbeauftragten steht fest, dass er die Hecke künftig mit den drei beteiligten Klassen begehen will. So können die Schüler erleben, welchen Beitrag zur Natur sie geleistet haben.