Thurgau ermöglicht Massentests in Pflegeheimen
Alters- und Pflegeheime im Thurgau sollen ab nächster Woche regelmässig Corona-Tests durchführen.
Ab nächster Woche können die Thurgauer Alters- und Pflegeheime regelmässige Covid-19-Tests durchführen. Die präventiven Massentests sollen als Ergänzung zu den Impfungen Ansteckungen in den Heimen verhindern.
Die epidemiologische Lage verbessert sich nur langsam und die Ausbreitung der neuen Virusvarianten gibt Anlass zu Sorge. Um die Testbereitschaft zu erhöhen, übernimmt der Bund seit zwei Wochen auch die Kosten der Tests für Personen, die keine Symptome aufweisen.
Präventive Tests ab nächster Woche
Am Freitag haben sich der Kanton Thurgau und der Branchenverband Curaviva auf eine Teststrategie in Pflegeinstitutionen geeinigt, wie es in der Mitteilung der Thurgauer Staatskanzlei heisst. Damit können Pflegeheime ab nächster Woche mit präventiven Tests in ihren Häusern beginnen.
Eine Umfrage von Curaviva bei den Mitgliedern habe gezeigt, dass 50 Prozent der Pflegeheime solche Tests durchführen wollten und 30 Prozent es sich ernsthaft überlegten.
«Wir hatten teilweise schwere Ausbrüche in den Heimen», sagt Marlene Schadegg, Präsidentin von Curaviva Thurgau, auf Anfrage von Keystone-SDA. Sie schätzt, dass in rund zwei Dritteln der 50 Thurgauer Heime Corona-Fälle vorgekommen sind. «Wir haben immer wieder gefordert, dass es ganz wichtig wäre, präventiv Massentests durchzuführen.»
Pflegeheime werden einmal pro Woche getestet
Das Ampelsystem des Verbandes, der die Frequenz der Tests steuert, stehe auf dunkelorange. Alle Mitarbeitenden und die Bewohnenden der Heime sollen deshalb einmal pro Woche getestet werden. «Es ist aber auch eine Frage der Kapazität, wie viele Tests durchgeführt werden können», erklärt Schadegg. Es brauche nicht nur geschultes Pflegepersonal, um die Tests durchzuführen, sondern auch genügend Labors für deren Auswertung.
Diese Woche wurden die letzten Erstimpfungen in Thurgauer Pflegeheimen durchgeführt, wie der Kanton weiter schreibt. Die Impfbereitschaft der Bewohnenden liege bei 85 Prozent und sei damit deutlich höher als bei normalen Grippeimpfungen. Auch beim Pflegepersonal sei die Impfbereitschaft mit 37 Prozent deutlich höher als bei anderen Impfungen, weiss Schadegg.
Die Zweitimpfungen in den Heimen werden bis Mitte März erfolgen. Anschliessend werden die mobilen Impfteams in Behinderteninstitutionen eingesetzt.