Thurgau: Wil West soll noch nachhaltiger ausgestaltet werden

Wie der Kanton Thurgau mitteilt, wird der Dialog mit dem Kanton St.Gallen zur Zukunft des Gesamtvorhabens Wil West weitergeführt.

Das Thurgauer Regierungsgebäude, aufgenommen bei den Wahlen im Kanton, am Sonntag, 15. März 2020, in Frauenfeld. - keystone

Am zweiten Austausch zwischen den Fraktionsdelegationen beider Kantonsparlamente und den Regierungsvertretungen sind die Anliegen und Fragen der Fraktionen im Vordergrund gestanden.

In einem ersten Teil erläuterten Fachexperten die Ergebnisse einer wissenschaftlich fundierten Nachhaltigkeitsüberprüfung des Gesamtvorhabens Wil West und den Stand bei der vorgesehenen Kompensation der Fruchtfolgeflächen.

Dabei wurde deutlich, dass die bisherigen Planungen bezüglich Nachhaltigkeit bereits einen guten Stand erreicht haben.

Es wurden aber auch Potenziale für mögliche Verbesserungen aufgezeigt.

Optimierungspotenzial soll ausgeschöpft werden

Danach wurden in einem Workshop Fragen zum Gesamtvorhaben Wil West wie auch Grundsatzfragen zur zukünftigen Wirtschaftsentwicklung in den Kantonen St.Gallen und Thurgau diskutiert.

Man war sich unter den Fraktionsdelegationen weitgehend einig, dass das identifizierte Optimierungspotenzial unter der ganzheitlichen Betrachtung der Nachhaltigkeit soweit sinnvoll ausgeschöpft werden soll.

Weiter sind die komplexen Zusammenhänge des Gesamtvorhabens Wil West der Bevölkerung und der Wirtschaft verständlicher zu erklären.

Dialog ist der richtige Weg

Alle Fraktionsdelegationen waren zudem klar der Auffassung, dass eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit weiterhin der richtige Weg sei, und bestätigten ihre Bereitschaft, den Dialog weiterzuführen.

Die Anliegen der Fraktionen wurden deshalb dokumentiert und werden nun von den Projektbeteiligten überprüft und soweit möglich in den Folgearbeiten berücksichtigt.

Der Dialog sowie die zusätzlichen Abklärungen sind für alle Beteiligten ein zweckmässiger Weg, die Zukunft des Projekts Wil West zu klären.

Entscheide sind frühestens 2025 zu erwarten.

Sorgfältige Abklärungen brauchen Zeit

Damit die Umsetzung des Agglomerationsprogramms Wil nicht längerfristig blockiert wird, ist die Fortführung des Gesamtvorhabens Wil West auch den Gemeinden der Region Wil ein wichtiges Anliegen.

Dies hat der Vorstand der Regio Wil im Rahmen des zweiten Austausches nochmals bekräftigt.

Da die Arealentwicklung zentraler Teil des Agglomerationsprogramms Wil der dritten Generation ist, bestehen bundesrechtliche Vorgaben für die Umsetzung.

Insbesondere sind die Zusagen für die Mitfinanzierung des Bundes grundsätzlich an Fristen gebunden.

Frist wird nicht eingehalten

In Wil West müsste spätestens im Jahr 2025 mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Angesichts der laufend politischen Diskussionen und den noch zu tätigenden Abklärungen kann diese Frist nicht eingehalten werden.

Die Kantone konnten am Austausch aber bekannt geben, dass sich das zuständige Bundesamt für Raumentwicklung anlässlich einer Aussprache bereit zeigte, auf die Besonderheiten im Agglomerationsprogramm Wil zu reagieren und allenfalls auch Fristerstreckungen zu gewähren.

Dies ausdrücklich auch deshalb, weil das Gesamtvorhaben Wil West beim Bund als raumplanerisch vorbildlich beurteilt wird.