Neue Führung für den FC Frutigen gewählt
Wie der Verein FC Frutigen mitteilt, wurde an der Hauptversammlung Thomas Rösch zum Präsidenten gewählt. Auf den Verein warten nun einige Herausforderungen.
Gegen 100 Personen fanden sich am Dienstag zur Hauptversammlung des FC Frutigen im Hotel Landhaus Adler ein, um sich unter anderem über den Stand des Projekts «neues Klubhaus» und das 2023 stattfindende Jubiläum orientieren zu lassen.
Präsident Urs Kallen konnte von einem guten Vereinsjahr berichten. Das Drittligateam hielt mit den Besten mit, vergab aber für einen allfälligen Aufstieg teils fahrlässig zu viele Punkte gegen schwächere Teams. Die gute Rangierung lasse nun für höhere Aufgaben planen. Ein Aufstieg im Jubiläumsjahr sei mit dem aktuellen Kader unter Einbezug der besten Junioren ein Muss.
Stolz ist Kallen auch auf die weitherum als hervorragend angesehene Nachwuchsarbeit. Für einen Landverein sei es nicht selbstverständlich, mit den A- und B-Junioren gleich zwei Teams in der höchsten Juniorenliga zu haben.
Thomas Rösch will Nachfolger von Urs Kallen sein
Als Nachfolger des demissionierenden Urs Kallen stellte sich Thomas Rösch zur Verfügung – kein Unbekannter, stand er dem Verein doch schon vor 20 Jahren als Präsident vor. Noch vor dem Wahlprozedere richtete er das Wort an die Versammlung und legte die Gründe für seine Bereitschaft, aber auch seine Vorstellung von der Ausrichtung des Vereins dar.
Der FC Frutigen als einer der grössten Klubs im Berner Oberland sei für ihn eine Herzensangelegenheit und ein Vorzeigeverein.
Das neue FC-Hüsi werde diesen weiter aufwerten, finanziell jedoch herausfordern. Bereits vor 20 Jahren habe man mit dem Neubau der Fussballplätze einen ähnlichen Beitrag investiert, alle Schulden seien zurückbezahlt. Dies sei auch für den Bau des Klubhauses das Ziel und eine grosse Herausforderung.
«Wir wollen in die zweite Liga aufsteigen»
Überall sei bekannt, dass im Verein grossartige Arbeit geleistet werde, und dies solle weiterhin so bleiben. Mit der starken Juniorenabteilung und allen anderen Teams sei vieles möglich. Unverblümt gab Rösch das sportliche Ziel für diese Saison bekannt: «Wir wollen in die zweite Liga aufsteigen, jetzt ist es Zeit dafür. Wir haben es verdient.»
Von den Mitgliedern erwarte er die Bereitschaft, zusammen am Karren zu ziehen. «Wir brauchen euch alle, vor allem auch die jüngeren Mitglieder! Helft mit, stellt euch für Chargen zur Verfügung und übt eine Vorbildfunktion aus.» Diese erwarte er auf und neben dem Platz. Mit überwältigendem Applaus wurde Thomas Rösch schliesslich zum Präsidenten gewählt.
Wechsel im Vorstand
Mit dem Chef der Juniorenkommission (Juko), Ferdinand Fuhrer, und dem Pressechef Toni Stoller haben zwei weitere Mitglieder demissioniert. Zum Nachfolger für den Juko-Chef wurde Daniel von Känel gewählt. Ein Pressechef wird noch gesucht, vorderhand bleibt dieser Posten vakant.
Alle anderen Vorstandsmitglieder wurden bestätigt oder wiedergewählt. Überlegungen bezüglich einer Neustrukturierung des Vorstands werden unter der neuen Leitung im Vorstand in Angriff genommen.
Gleich drei Funktionäre wurden der Versammlung als Ehrenmitglieder vorgeschlagen. Insgesamt haben sich diese 90 Jahre in verschiedenen Funktionen verdient gemacht: Urs Kallen (rund 38 Jahre), Ferdinand Fuhrer (rund 28 Jahre) und Toni Stoller (rund 24 Jahre). Mit grossem Applaus erhielten alle drei die Ehrenmitgliedschaft.
Die Kosten des Klubhauses sind in den letzten Monaten aufgrund der Auswirkungen des Ukraine-Kriegs in die Höhe geschnellt. Der Vorstand ist zuversichtlich, dass die noch fehlenden Mittel aus Eigenkapital, Hypotheken, Privatdarlehen von Mitgliedern oder interessierten Personen, Gemeindebeiträgen sowie Beiträge von anderen Institutionen gedeckt werden können.
75-Jahre-Jubiläum in Vorbereitung
Mit Frondienstarbeiten sollen die Kosten beträchtlich gesenkt werden. «Ab dem 12. Oktober 2022 werden die Bagger auffahren, Anfang April 2023 sollen die Arbeiten abgeschlossen werden», orientierte Infrastrukturchef Iwan Hachen.
Für die Jubiläumsfeierlichkeiten wurde ein Organisationskomitee unter der Leitung von Silvia Stoller und Hanspeter Burri gebildet. Die Vorarbeiten laufen auf Hochtouren. Nicht nur den Mitgliedern soll etwas geboten werden, auch Gäste aus nah und fern sollen an den Anlässen im Juni 2023 herzlich willkommen sein.
Das «Tüpfli auf dem i» könnte dann der Aufstieg des Fanionteams sein – genau 50 Jahre, nachdem der FC Frutigen von der dritten in die zweite Liga aufgestiegen war.