Projekt zur Wiederansiedlung des Steinkrebses im Appenzellerland

Im Einzugsgebiet der Urnäsch solle eine Steinkrebs-Population durch Wiederansiedlung aufgebaut werden. Die beiden Appenzeller Kantone starten dazu ein fünfjähriges Pilotprojekt. Die Steinkrebse sind in der Schweiz stark gefährdet.

Ein Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) weilt auf einem Kiesbachbett, undatiertes Handout. - Keystone

Das Projekt «Steinkrebse Appenzellerland» wird vom Bund finanziell unterstützt und soll im Herbst beginnen, wie die beiden Kantone am Freitag mitteilten. Die Steinkrebse zur Wiederansiedlung werden seit 2017 in einer Aufzuchtstation aufgezogen. Die Elterntiere stammen aus einer Population der «Schwarz» in Innerrhoden.

Steinkrebse gehören im Appenzellerland zu den einheimischen Arten. «Generell ist zu den hiesigen Steinkrebspopulationen wenig bekannt», heisst es im Communiqué. Mit dem Projekt soll innert fünf Jahren eine sich selbst erhaltende Population aufgebaut werden.

In den Schweizer Gewässern kommen drei einheimische Krebsarten vor, der Dohlenkrebs, der Steinkrebs und der Edelkrebs. Gemäss Bundesgesetz über die Fischerei gelten der Edelkrebs als gefährdet, der Dohlen- und der Steinkrebs als stark gefährdet.

Seit mehreren Jahren wird ein Rückgang der einheimischen Flusskrebs-Populationen beobachtet. Ursachen dafür sind zerstörte Lebensräume, Gewässerverschmutzungen, invasive fremde Krebsarten sowie die Krankheit Krebspest. Neben den drei einheimischen sind heute vier nicht einheimische Krebsarten bekannt.