Mitte/FDP Toggenburg: «Zukunftstaugliche Lösung für Ricken»

Die FDP und die Mitte-Partei fordern weniger Tragträumerei beim Ausbaukonzept der Rickenstrasse. Eine realisierbare Umfahrungsvariante ist und bleibt das Ziel.

Bergpanorama im Toggenburg. - Nau.ch / Simone Imhof

Die FDP und die Mitte-Partei haben sich im Rahmen des «Stakeholdereinbezugs» des kantonalen Tiefbauamts zum Ausbaukonzept Rickenstrasse geäussert.

Sie setzen sich für eine realistische und zukunftstaugliche Lösung für die Rickenstrasse und insbesondere für die Menschen im Dorf Ricken ein.

Ein wesentlicher Punkt ist deshalb die höhere Gewichtung des Faktors «Gesellschaft» bei der Kosten-Wirksamkeits-Analyse. Damit verbunden ist auch die Forderung nach einer realisierbaren Umfahrungsvariante.

Gemeinsam setzen FDP und Mitte ein Zeichen gegen die Tagträumereien für einen Ricken-Langtunnel von Wattwil bis Neuhaus, welcher statt freier Fahrt nur eine politische Sackgasse bedeuten wird.

Mitte/FDP: «Ziel ist und bleibt eine Umfahrungsvariante»

Das Tiefbauamt des Kantons St.Gallen prüft für die Rickenstrasse zwischen Wattwil und Neuhaus verkehrliche Verbesserungen. In diesem Zusammenhang lud der Kanton kürzlich Parteien, Gemeinden und weitere interessierte Kreise zur Stellungnahme zur «Variantenbewertung Dorf Ricken» ein.

Der Kanton führt in diesem sogenannten «Stakeholdereinbezug» eine Kosten-Wirksamkeits-Analyse auf. Dabei werden die Faktoren Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft gewichtet. Für die Regionalparteien von FDP und Die Mitte ist es entscheidend, dass bei diesem Verkehrsprojekt der Faktor «Gesellschaft» mehr Gewichtung erhält.

Die Belastungen welche die täglich rund 13’000 Fahrzeuge für die Anwohnerinnen und Anwohner mit sich bringen, sind nicht länger hinzunehmen. Die Auswirkungen auf die Sicherheit und Lebensqualität im Dorf Ricken müssen verstärkt bei der Beurteilung der Varianten miteinfliessen.

Ziel ist und bleibt deshalb eine Umfahrungsvariante – im Sinne der Ricknerinnen und Rickner wie auch des überregionalen Verkehrs.

Tagbautunnel-Variante bei der Variante O1b

Das Tiefbauamt holt mit dem Stakeholdereinbezug Stimmungsbilder zu den nun vorliegenden Varianten O1, O1b und O1b mod ein.

Die FDP und die Mitte-Partei schlagen vor, bei der Variante O1b auch die Erstellung eines Tagbautunnels ernsthaft in Betracht zu ziehen und zeitnah zu prüfen.

Dieser könnte insbesondere zu einer Reduktion der Lärmbelastung und der Luftverschmutzung im Dorf beitragen. Ganz allgemein sind im Zusammenhang mit der Ortsumfahrung Ricken lokale Tunnelvarianten zu favorisieren.

Die beiden Parteien kritisieren zudem, dass bei der Variante O1b mod die neue Strasse sehr nahe am westlichen Dorfeingang in die bestehende Linienführung einmündet, was einschneidend für das Dorf Ricken wäre.

Neubau des Stützpunkts des Strassenkreisinspektorats muss miteinbezogen werden

Die FDP und Die Mitte-Partei stellen daher klar, dass sie dieser Variante in ihrer aktuellen Form kritisch gegenüberstehen und betonen zugleich, dass in der weiteren Planung unbedingt alternative Linienführungen geprüft werden müssen.

Dabei muss eine Gesamtschau erfolgen: Der Neubau des Stützpunkts des Strassenkreisinspektorats – ein laufendes Neubauprojekt des Kantons also – muss zwingend in die Erarbeitung der Linienführung der Umfahrungsvarianten miteinbezogen werden.

Durch den Neubau des Stützpunkts sollen nämlich nicht vorzeitig Tatsachen geschaffen werden: Ziel ist es, dass genügend Land an geeigneter Stelle für den Anschluss an die Umfahrung zur Verfügung steht und der Landverbrauch für private Landbesitzer zugleich minimal ist.

Keine politische Energie für den Langtunnel verschwenden

Die Kosten für einen Langtunnel (Wattwil-Neuhaus) werden aktuell auf gegen zwei Milliarden Franken für eine Röhre geschätzt und die Realisierungsdauer auf um die 50 Jahre – dies bei einer geringeren Entlastungswirkung in den verschiedenen Ortskernen, weil der lokale Verkehr weiterhin auf die Achse über den Ricken angewiesen wäre.

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Dorfs Ricken sowie die Pendlerinnen und Pendler, welche täglich über den Ricken fahren, verdienen eine raschere Lösung, welche nicht im Vorhinein zum Scheitern verurteilt ist. Insofern sollte keine politische Energie in diese oder ähnliche Tagträumereien gesteckt und verschwendet werden.

Gerade weil den Bürgerinnen und Bürgern keine falschen Hoffnungen gemacht werden sollen, fordern die FDP und Die Mitte ein zeitnahes und ehrliches Mitwirken aller politischen Kräfte im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten – damit eine zukunftstaugliche und realistische Lösung für das Dorf Ricken entstehen kann!