Oltner Voliere muss wegen fehlender Mittel schliessen

Der Stadtrat von Olten sieht keine Perspektive für die Voliere und beendet die Leistungsvereinbarung mit dem Verein aufgrund seiner finanzieller Probleme.

Das Stadthaus in Olten. - Nau.ch / Werner Rolli

Wie die Stadt Olten berichtet, hat der Oltner Voliereverein die seit 2010 betriebene regionale Anlaufstelle für einheimische Vögel aufgrund von hohen übergeordneten Auflagen Ende 2023 schliessen müssen.

Wie er nun dem Stadtrat eröffnet hat, bestehe damit keine wirtschaftliche Grundlage mehr, um die Voliere im Vögeligarten mit den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln weiterzuführen; der finanzielle Ausfall nach der Schliessung in Form von wegfallenden Spenden und fehlender Unterstützung durch den Kanton habe sich als zu gross herausgestellt.

Aussicht auf finanzielle Stabilität nach 2024 ungewiss

Seit 2015 ist im städtischen Budget ein Betriebsbeitrag von 20'000 Franken an den Voliereverein enthalten; auch die Nebenkosten werden von der Einwohnergemeinde getragen. Ab 2022 wurde der Beitrag bei der Erneuerung der Leistungsvereinbarung auf 30'000 Franken aufgestockt; begründet wurde der Antrag des Vereins mit dem Bedarf nach qualifiziertem Personal. Der Verein versicherte damals, dass er nach Ablauf der dreijährigen Leistungsvereinbarung 2022-24 wieder auf sicheren Beinen stehen werde.

Bereits im August 2023 beantragte der Voliereverein jedoch eine weitere ausserplanmässige finanzielle Unterstützung für die Voliere in der Höhe von 20'000 Franken, da dem Verein bis Ende 2023 aufgrund von personellen Mehrkosten und nicht wie erwartet eingegangenen Spenden vonseiten Wirtschaft und Stiftungen 4000 Franken pro Monat fehlten.

Betriebskosten nicht mehr deckbar

Der Stadtrat beschloss damals einen als einmalig taxierten Zusatzbeitrag von 10'000 Franken. Zudem erklärte er sich bereit für eine Unterstützung des Vereins bei einer strategischen Neuausrichtung.

Ende Juni 2024 ist nun der Verein mit zwei weiteren Anträgen an den Stadtrat herangetreten: einerseits einem Nachtragskredit von 30'000 Franken für das laufende Jahr, andererseits einer wiederkehrenden Erhöhung des Jahresbeitrags ab 2025 von 30'000 auf 60'000 Franken. Seit dem 1. April kann der Verein nach eigenen Angaben die Betriebskosten nicht mehr aus eigenen Kräften abdecken und ein Teil der Löhne wurde ausgesetzt.

Leistungsvereinbarung wird nicht verlängert

Der Stadtrat ist der Ansicht, dass eine Perspektive fehlt, dass der Voliereverein den Betrieb der Voliere – selbst im Falle einer deutlichen Beitragserhöhung – wirtschaftlich weiterführen kann, und hat daher entschieden, die bis Ende 2024 laufende Leistungsvereinbarung mit dem Voliereverein nicht zu erneuern.

Es stellt sich seiner Ansicht nach auch die Frage, inwiefern die Volierehaltung von Vögeln ohne die Auffangstation als Zusatzangebot für die Bevölkerung noch zeitgemäss ist.

Zusatzbeitrag soll Vereinsverpflichtungen sichern

Der Stadtrat bedauert die Entwicklung und den bevorstehenden Wegfall dieses Angebots auf der rechten Aareseite – einerseits aus Sicht der Bevölkerung, aber auch angesichts des jahrelangen Einsatzes der Vereinsverantwortlichen, der in hohem Masse in Freiwilligenarbeit erfolgte, für die Voliere im Vögeligarten.

Er ist daher bereit, dem Voliereverein im laufenden Jahr mit einem Zusatzbeitrag nochmals unter die Arme zu greifen, damit dieser seinen Verpflichtungen nachkommen kann. Und er wird auch Hand bieten, damit im ersten Halbjahr 2025 der Volierebetrieb in geordneten Bahnen beendet werden kann.