Schmidmajer: «Es braucht mehr günstigen Wohnraum in Rapperswil-Jona»

In den Stadtrat von Rapperswil-Jona will für die CVP Stefan Schmidmajer. Der frühere Präsident der Partei setzt den Fokus auf die Kommunikation.

Wollte für die CVP in den Stadtrat von Rapperswil-Jona: Stefan Schmidmajer. - Nau.ch / Kilian Marti

Das Wichtigste in Kürze

  • Stefan Schmidmajer kritisiert die Kommunikation des Stadtrates.
  • Seine Anliegen sind der Verkehr, günstiger Wohnraum und das Energiesystem.
  • Schmidmajer: «Für mich hat sich nicht viel geändert seit Zoller.»

Stefan Schmidmajer (54) ist in Uster aufgewachsen und lebt seit über 30 Jahren in Rapperswil-Jona. Der Leitende Hauswart einer Altersresidenz wohnt mit seiner Frau Sandra im Hanfländer Quartier in Rapperswil und hat zwei erwachsene Kinder.

Nau.ch: Rapperswil-Jona ist für Sie …

Stefan Schmidmajer: Eine der schönsten Schweizer Städte und der Ort, wo ich es liebe zu sein. Rapperswil-Jona bietet sehr viel!

Nau.ch: Warum kandidieren Sie als Stadtrat?

Stefan Schmidmajer: 11 Jahre lang war ich CVP-Präsident in Rapperswil-Jona – ich habe die Entwicklung hier miterlebt. Die Bürger sind unzufrieden mit dem Stadtrat, deshalb habe ich mir gesagt, wenn es eine Chance gibt, will ich das machen. Zudem kommt CVP-Stadtrat Roland Manhart nicht mehr. Die Partei hätte gerne eine Kandidatin aufgestellt, doch man hat niemanden gefunden.

Nau.ch: Sie sind kein Lückenfüller der CVP, um den Sitz zu behalten?

Stefan Schmidmajer: Nein, sonst hätte ich das nicht gemacht. Mein Rucksack ist gut gefüllt und ich bin bereit, diese Herausforderung anzunehmen.

Abstimmung: Am 27. September werden in Rapperswil-Jona die Behörden gewählt. - Nau.ch

Nau.ch: Kommen wir zu Ihren 3 Top-Themen für die Stadt.

Stefan Schmidmajer: Der erste Punkt ist der Verkehr. Hier wäre der Tunnel eine Lösung, die aber nicht finanzierbar ist, wenn man die Zahlen betrachtet. Weiter müssen wir schauen, dass Rapperswil-Jona nicht zur Schlafstadt wird. Es braucht mehr günstigen Wohnraum für junge Menschen und Familien.

Nau.ch: Und Ihr drittes Thema?

Stefan Schmidmajer: Energien – wir haben so viele öffentliche Gebäude, wo man Fotovoltaik installieren könnte. Es gibt so viel mehr als nur drei Themen …

Nau.ch: Zurück zum Verkehr. Werden Sie bei der Lösung des Problems noch dabei sein?

Stefan Schmidmajer: Den Tunnel werde ich sicher nicht mehr erleben. Ich weiss aber, dass wir kleinere Projekte realisieren können, die vieles besser machen. Beim Langsamverkehr für Velofahrer und Fussgänger steht noch einiges an.

Nau.ch: Vorhin haben Sie gesagt, die Bürger sind unzufrieden mit dem Stadtrat. Was läuft konkret schlecht?

Stefan Schmidmajer: Die Kommunikation zwischen dem Stadtrat und den Bürgern. Ich will den Schwerpunkt daraufsetzen, mehr auf die Bevölkerung zuzugehen und ihre Meinung einzuholen –Stichwort Stadtparlament. Ich finde aber, es sind oft auch die Medien, die negativ berichten. Vieles läuft gut in Rapperswil-Jona.

Stefan Schmidmajer: «Es läuft weiterhin so wie davor» - Nau.ch

Nau.ch: Sind Sie zufrieden mit dem Stadtrat?

Stefan Schmidmajer: Es gab für mich sicher auch Sachen, mit denen ich nicht einverstanden war. Thomas Furrer hat gesagt, dass der Stadtrat viele Abstimmungen gewonnen hat, was stimmt. Die wenigen, welche die Bevölkerung nicht angenommen hatte, wurden dafür richtig auseinandergenommen – vor allem wegen der Kommunikation. Für mich hat sich nicht viel verändert seit Zoller weg ist (Anm. der Redaktion: Erich Zoller, früherer CVP-Stadtpräsident in Rapperswil-Jona).

Nau.ch: Was möchten Sie dem Stadtpräsidenten mit auf den Weg geben?

Stefan Schmidmajer: Es hiess beim Vorgänger, die Kommunikation war ein Schwachpunkt. Ich sage, es läuft weiterhin so wie davor.

Nau.ch: Warum haben Sie nicht als Stadtpräsident kandidiert?

Stefan Schmidmajer: Dafür bräuchte ich einen grösseren Rucksack, den ich schlicht nicht habe.

Stefan Schmidmajer – bald öfters im Stadthaus zu sehen? - Nau.ch

Nau.ch: Sie waren CVP-Präsident und Mitglied der GPK der Primarschule und der reformierten Kirche. Warum haben Sie davor kein Amt angestrebt?

Stefan Schmidmajer: Das ging bei mir aus beruflichen Gründen nicht und lange wollte ich auch nicht. Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für mich.

Nau.ch: Wenn Sie nicht gewählt werden, warten Sie auf die nächste Herausforderung?

Stefan Schmidmajer: Dann habe ich es probiert und schaue, ob das Parlament realisiert wird. Sonst habe ich beruflich genug zu tun und auch mit dem Frühlingsfest in Jona, wo ich OK-Präsident bin.

Nau.ch: Was hebt Sie von den anderen Kandidaten ab?

Stefan Schmidmajer: Ich habe schon sehr viel gemacht in Rapperswil-Jona: Stadtforum, Dienstchef vom Zivilschutz, Gemeindeführungsstab und GPK. Ich würde sagen, mein Rucksack ist voll, aber hat noch Platz, um ihn mit dem Amt eines Stadtrats zu füllen.

Nau.ch: Gibt es abschliessend noch etwas zu sagen, dass die Stimmbürger über Sie wissen müssen?

Stefan Schmidmajer: Ich bin zwar nicht hier geboren, aber ich mache alles mit Herzblut.

Stadtratswahlen in Rapperswil-Jona. - zVg