Obwaldner Tourismus und Gewerbe unzufrieden mit Bundesrat

Im Kanton Obwalden fordern Tourismus, Gewerbe sowie bürgerliche Politiker eine rasche Öffnung der Gastrobetriebe und der touristischen Infrastrukturen sowie des gesamten Detailhandels. Der Regierungsrat solle diesbezüglich beim Bundesrat intervenieren.

Wanderer und Spaziergänger geniessen den schönen Frühlingstag am Sonntag 31. Mai 2015 auf der Tannalp bei Melchsee-Frutt im Kanton Obwalden. - Keystone

Für den am Montagabend publizierten offenen Brief an die Kantonsregierung haben der Obwaldner CVP-Ständerat Erich Ettlin, die Obwaldner SVP-Nationalrätin Monika Rüegger, die Präsidenten der SVP- und FDP-Fraktionen im Kantonsrat sowie der Gewerbeverband Obwalden, Obwalden Tourismus, Engelberg Titlis Tourismus und der Hotelier- und Gastroverein Engelberg zusammengefunden.

Anlass des Briefes sei der Entscheid des Bundesrats, dass ab nächster Woche grosse Detailhändler und Baumärkte wieder ihr ganzes Sortiment verkaufen könnten, während die anderen Läden noch zwei weitere Wochen geschlossen bleiben müssten, teilten die Politiker und Wirtschaftsvertreter mit.

Der Regierungsrat müsse sofort beim Bundesrat intervenieren, damit alle Läden am 27. April 2020 wieder öffnen könnten. Dies sei notwendig, um eine weitere, ungeheure Wettbewerbsverzerrung, welche das endgültige Aus für viele kleinere Geschäfte zur Folge haben würde, zu verhindern.

Gleichzeitig fordern die bürgerlichen Politiker und Wirtschaftsvertreter den Regierungsrat auf, sich dafür einzusetzen, dass auch die Gastronomie und die Bergbahnen rasch von einer Lockerung profitieren könnten. Der Tourismus sei in vielen Obwaldner Gemeinden systemrelevant. Nur eine rasche Wiedereröffnung ermögliche es, die touristische Wertschöpfung wieder anzukurbeln.

In dem Brief wird auch darauf hingewiesen, dass Obwalden vom Coronavirus im Vergleich zu anderen Kantonen nur schwach betroffen sei. Eine zumindest regionale Unterscheidung scheine bei der Beurteilung der Lockerungen gerechtfertigt.