Schaffhausen soll flächendeckend geleitete Schulen erhalten
Der Kantonsrat hat am Montag mit 32 zu 19 Stimmen eine Motion überwiesen, um das Schulgesetz entsprechend anzupassen.
Der Kanton Schaffhausen soll flächendeckend geleitete Schulen erhalten. Das aktuelle Schulgesetz sieht dies nicht vor, zahlreiche Gemeinden haben aber bereits freiwillige Schulleitungen installiert. Der Kantonsrat hat am Montag mit 32 zu 19 Stimmen eine Motion überwiesen, um das Schulgesetz entsprechend anzupassen.
Die Schaffhauser Stimmberechtigten hatten 2012 die flächendeckende Einführung von Schulleitungen abgelehnt. Trotzdem haben viele Landgemeinden und alle grösseren Gemeinden, ausser der Stadt Schaffhausen, in den vergangenen Jahren Schulleitungen eingestellt.
Schaffhausen sei der letzte Kanton, der die Organisation der Schulen dem Denkmalschutz unterstellt habe, sagte René Schmid (GLP), der den Vorstoss eingereicht hatte. Schaffhausen ist denn auch der letzte Kanton, in dem es keine flächendeckenden Schulleitungen gibt.
«Die Zeiten haben sich geändert»
Die Zeiten hätten sich geändert, sagte Schmid. Selbst die Stadt Schaffhausen habe ihre ablehnende Haltung aufgegeben. Die flächendeckende Einführung geleiteter Schulen sei ein wichtiger Schritt für eine zukunftsgerichtete Volksschule.
Weil es keine kantonalen Vorgaben gibt, müssen die Gemeinden die Vorgaben für Schulleitungen selbst festlegen und es gibt sehr unterschiedliche Anstellungsbedingungen. Diese sollen nun mit einer kantonalen Gesetzgebung vereinheitlicht werden. Damit soll sich der Kanton auch an den Kosten für Schulleitungen beteiligen.
Auch Erziehungsdirektor Christian Amsler (FDP) kritisierte, dass die Führungsstrukturen sehr uneinheitlich seien. Diese Vielfalt erschwere die Zusammenarbeit, beispielsweise bei Weiterbildungen, aber auch bei Rechtsmittelverfahren. Jetzt sei der passende Zeitpunkt für einen neuen Vorstoss in Sachen Schulleitungen. Diese seien heute unumstritten und hätten viele Vorteile.
Nur SVP sperrt sich
Sämtliche Fraktionen ausser der SVP sprachen sich für Schulleitungen aus. Die SVP sah in dem Vorstosse einen weiteren Versuch, die Bildungsbürokratie aufzublähen, wie Pentti Aellig sagte.
Wenn er nur schon das Wort flächendeckend höre, bekomme er Hühnerhaut und denke an den Einsatz von Agent Orange in Vietnam, sagte Aellig. Kantonsratspräsident Andreas Frei (SP) rügte diesen unpassenden Vergleich mit dem tödlichen Gift.