Boltigen: Gemeinden uneinig über Gesundheitsprojekt
Wie die Gemeinde Boltigen mitteilt, haben die Gemeinden abgestimmt. Das Patt in Lauenen führt dazu, dass das Projekt «Simme Saane» nicht umgesetzt werden kann.
Die Abstimmung zur Vorlage «Gesundheitsnetz Simme-Saane – Beschlussfassung über einen jährlich wiederkehrenden finanziellen Beitrag sowie über einen Kredit für den Aufbau und die Entwicklung des integrierten Gesundheitsnetzes Simme Saane» fand am 19. November 2023 an der Urne statt.
Die Stimmbevölkerung von Boltigen hat die Vorlage angenommen.
Die Einwohner der Gemeinden Boltigen, Lauenen, Lenk, Saanen, St. Stephan und Zweisimmen haben sich am Sonntag nicht einheitlich entschieden.
Das Patt in der Gemeinde Lauenen führt dazu, dass das Projekt der Gesundheit Simme Saane AG (GSS) nicht realisiert werden kann.
Entwicklung eines alternativen Modells
Damit steht die Spital STS AG und der Kanton Bern in Verantwortung, ein alternatives Versorgungsmodell für die Region zu entwickeln, schreiben die Gemeindepräsidien.
Die Kampagne der Gegner des Projekts führte zur Verunsicherung und schliesslich zur Ablehnung.
Die Gemeindepräsidenten bedauern, dass damit das Akutspital Zweisimmen geschlossen wird.
«Ziel muss bleiben, eine stabile und verlässliche Gesundheitsversorgung für Bewohner und Feriengäste zu gewährleisten», sagt der Sprecher der sechs abstimmenden Gemeinden, der Lenker Gemeindepräsident René Müller.
Wie es weitergeht
Der Ball liegt nun bei der Spital STS AG und dem Kanton Bern, die Grundversorgung im Gesundheitswesen für die Region sicher zu stellen.
Der Regierungsrat hatte die Spital STS AG bereits nach dem negativen Abstimmungsausgang in der Gemeinde Gsteig am 25. August 2023 vorausschauend beauftragt, die Vorarbeiten für ein ambulantes Gesundheitszentrum in Zweisimmen aufzunehmen.
Die Gemeindepräsidien werden das Abstimmungsergebnis in ihren Gemeinderäten in den nächsten Wochen beraten.
Dabei stehen grundlegende Fragen der Gesundheitsversorgung im Raum.
Auswirkungen des Abstimmungsresultates
Eine weitere wichtige Aufgabe können die Gemeinden nur selber bewältigen.
Der Abstimmungskampf habe Gräben in der Region aufgerissen, die es gemeinsam aufzuarbeiten gelte, um eine neue Basis für Vertrauen zu schaffen.
«Die Region ist in vielen Bereichen, nicht nur im Gesundheitswesen, auf zielgerichtete Zusammenarbeit angewiesen», betont Müller für die sechs Gemeindepräsidien.
Die Abstimmungsresultate im Detail sind auf der Webseite der Gemeinde zu finden.