Gastbeitrag: «‹Wiesli-Initiative› hätte Entschädigung zur Folge»
St. Gallen: Die «Wiesli-Initiative» fordert eine Umzonung des «Wieslis» von einer Wohnzone in eine Grünzone. Corina Saxer (FDP) lehnt ab.
Die «Wiesli-Initiative» verlangt, die Umzonung des «Wieslis» von einer Wohnzone W4a in eine Grünzone A gemäss der bestehenden Bauordnung.
Der Stadtrat und eine grosse Mehrheit des Parlaments haben die Initiative ohne Gegenvorschlag abgelehnt.
Das Wiesli als Begegnungsort
Das Wiesli liegt mitten in der Stadt, in einer Zone, in welcher gebaut werden darf und in unmittelbarer Nähe des Stadtparks.
Dank der Bereitschaft der sgpk durfte das Wiesli in den vergangenen Jahren als Begegnungsort genutzt werden.
Diese geduldete Nutzung darf jedoch nicht zur Aushebelung der Eigentumsgarantie und zur Verhinderung einer zonenkonformen Überbauung des Grundstücks führen.
So würden künftige Zwischennutzungen kaum mehr gewährt.
Entschädigung als Folge der Umzonung
Eine Umzonung hätte zudem zur Folge, dass die Stadt, also die Steuerzahlenden, die Grundeigentümerin wegen materieller Enteignung entschädigen müsste.
Das Wiesli ist eine typische «Baulücke».
Das Bauprojekt der sgpk, welches aus einem anonymen Projektwettbewerb – mit Vorstudie unter Beizug des Sachverständigenrates für Städtebau und Architektur – resultiert, berücksichtigt das bestehende Ortsbild des Museumsquartiers.
Zudem hält das Bauprojekt der sgpk weiterhin eine 900 Quadratmeter grosse Grünfläche frei und offen.
Aus diesen Gründen werde ich die Initiative ablehnen und bitte Sie, dies auch zu tun.
Zur Person
Als Ökonomin unterrichtet Corina Saxer-Stacher Wirtschaft und Recht.
Sie ist zudem Mitglied der Fraktion der FDP im Stadtparlament und der Parteileitung, Bürgerrätin der Ortsbürgergemeinde und in verschiedenen Stiftungsräten tätig.