OST-Studierende entwickeln Zukunftsprojekte für das Limmattal
Wie die Ostschweizer Fachhochschule mitteilt, haben Studierende das Limmattal durchleuchtet, um Ideen für eine nachhaltige Zukunft zu schaffen.
Schlierens Stadtpräsident Markus Bärtschiger ist stolz auf sein Limmattal: «Das Limmattal ist eine der dynamischsten Kernregionen der Schweiz, die Wachstumsregion Nummer eins», sagte der Stadtpräsident bei der Präsentation der Studierendenarbeiten.
Um für eine nachhaltige Zukunft gerüstet zu sein, brauche das Limmattal aber neue und unkonventionelle Impulse.
Solche Impulse haben vergangene Woche 60 junge Landschafts- und Raumplaner, Architekten, Verkehrsfachleute, Soziologen und Künstler von Hochschulen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und den Niederlanden im Rahmen der Sommerakademie Limmattal erarbeitet.
Initiiert wurde die Sommerakademie Limmattal von den Kantonen Aargau und Zürich sowie der «Regionale2025».
Die Aktivitäten fokussierten sich auf vier Gebiete
Die Vorbereitung erfolgte zwischen den verschiedenen Akteuren, wobei die Leitung die OST – Ostschweizer Fachhochschule übernahm.
Die Aktivitäten konzentrierten sich auf vier Fokusgebiete, in denen Schwerpunktthemen behandelt wurden.
So soll beispielsweise die Zürcherstrasse zwischen Unter- und Oberengstringen mit Aufenthalts- und Grünräumen zu einem «Aggloboulevard» aufgewertet werden.
Dabei entstünden «Strassenfreiräume» mit begrünten Plätzen. Die Zürcherstrasse würde mit Tempo 30 verkehrsberuhigt werden.
Ökologische Brücken sollen das Gebiet Fahrweid aufwerten
Wo möglich werden die Spuren der Autobahn A1 reduziert, teilweise als Veloschnellroute verwendet und wo möglich mit einem begrünten Deckel und direktem Zugang zur Limmat versehen.
Eine andere Gruppe von Studierenden fasste das Gebiet Fahrweid zu einem «smaragdgrünen Ring» zusammen, indem ökologische Brücken das Gebiet aufwerten, erlebbar machen und vernetzen.
So entstünde eine «vernetzte Stadtlandschaft».
Nutzbarkeit der Uferbereiche für alle Limmattaler
Das Industriecluster Silbern (Dietikon) wiederum soll dank eines Pilotprojekts zur Kreislaufwirtschaft transformieren und klimaangepasst werden, für Arbeiter und Angestellte soll es erholsame Aufenthaltsbereiche im Freien geben.
Die Sicherung öffentlicher Zugänglichkeit und Nutzbarkeit der Uferbereiche für alle Limmattaler fordert ein Projekt um das Bahnhofgebiet Spreitenbach, Killwangen und Würenlos.
Diese grünen Erholungsräume sind sehr gut mit S-Bahn und Limmattalbahn erschlossen und für die physische und psychische Gesundheit der Bevölkerung von grosser Bedeutung.
«Bewusste Provokationen» sind wertvoll
Attraktive grüne Siedlungsränder und ein neuer Umgang mit offenen Kiesgruben skizzieren die Studierenden für die Landschaftsspange Sulperg-Rüsler zwischen Wettingen und Würenlos.
Für die beiden Kantonsplaner Daniel Kolb (Aargau) und Wilhelm Natrup (Zürich) sind auch die «bewussten Provokationen» wertvoll.
«Wir wollen den Blick von jungen Menschen auf die Zukunft fördern. Die praktische Realität wird die Ideen schon einmitten.»
Ergebnisse wandern in die Limmattaler Gemeinden
Auch Andrea Cejka, Professorin für Landschaftsarchitektur an der OST – Ostschweizer Fachhochschule, betont, dass neue Ideen nur dann möglich sind, wenn man «immer wieder neue Perspektiven einnimmt und Konventionen verlässt».
«In der Sommerakademie Limmattal wurden am Beispiel Limmattal Kernfragen zu zukunftsfähigen Entwicklungen in Agglomerationsräumen diskutiert.
Die erarbeiteten Ideen wurden auch für nicht Fachpersonen verständlich dargestellt und erklärt, sodass jeder für die Mitwirkung und Umsetzung dieser Konzepte angesprochen ist», so die OST-Professorin.
Die Ergebnisse der Sommerakademie Limmattal sind noch bis 10. September 2023 am Schlierenfest im Festzelt (211) zu sehen und wandern dann in die Limmattaler Gemeinden.