Widnau spendet für einen Verein gegen Mädchenbeschneidung
Der Gemeinderat Widnau hat beschlossen, im Jahr 2021 den Verein gegen Mädchenbeschneidungen Ostschweiz und Liechtenstein mit 3000 Franken zu unterstützen.
Der Gemeinderat hat beschlossen, 2021 den Verein gegen Mädchenbeschneidungen Ostschweiz und Liechtenstein mit einem Betrag von 3000 Franken zu unterstützen. Der Verein wurde Ende November 2021 gegründet und hat seinen Sitz in Rebstein bei der Fachstelle für Integration des Vereins St. Galler Rheintal.
Der Gemeinderat möchte mit seiner Spende ein Zeichen setzen gegen eine in der öffentlichen Wahrnehmung unsichtbare Unterdrückung von Mädchen und Frauen. Informationen über die Folgen der Beschneidung, über die Möglichkeit der medizinischen Nachsorge und der psychosozialen Beratung fehlen in der Region vollumfänglich.
Rund 2000 Frauen und Mädchen sind in der Schweiz betroffen – St. Gallen nimmt mit Zürich, Bern und Genf leider einen traurigen Spitzenplatz ein. 2019 wurde in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk gegen Mädchenbeschneidung Schweiz ein regionales Netzwerk im Kanton St. Gallen aufgebaut.
Tabuisiertes Thema
Durch die Gründung des Vereins «Mädchenbeschneidung Ostschweiz» Ende November 2021 in Rebstein und dem Einrichten einer Anlaufstelle soll der Verein mit seinem Beratungs- und Unterstützungsangebot für unterschiedliche Zielgruppen professionalisiert und personenunabhängig verankert.
Der Gemeinderat Widnau versteht seine Weihnachtsspende als Initialunterstützung und Wertschätzung an den Verein, der das weitgehend tabuisierte Thema der Mädchenbeschneidung in der Region aufgreift und bearbeitet.