Spanischer Sieg beim LONGINES 82. Grossen Preis von St. Moritz

Den über 13'000 Zuschauern lieferten am Rennsonntag, 20. Februar 2022, Galopper, Traber und Skikjörer eine grandiose Show auf dem gefrorenen St. Moritzersee.

White Turf St. Moritz 2022 – 114 Jahre Internationale Pferderennen auf Schnee. - St. Moritz

Den über 13'000 Zuschauern, die sich am finalen Rennsonntag bei strahlendem Sonnenschein auf dem gefrorenen St. Moritzersee einfanden, lieferten Galopper, Traber und Skikjörer bei den jeweils höchstdotierten Rennen eine grandiose Show.

Allen voran der spanische 14:1 Aussenseiter Furioso unter dem Tschechen Vaclav Janacek, der den mit 100'000 Franken dotierten LONGINES 82. Grossen Preis von St. Moritz überlegen für sich entscheiden konnte.

Im Grand Prix Genesis trabte Kiss Forever H.C. auf den ersten Rang. Neuer «König des Engadins» wurde Jakob «Köbi» Broger auf Vienna Woods. Die begehrte Credit Suisse Skikjöring Trophy überreichte ihm Überraschungsgast Roger Federer.

Furioser Sieg beim LONGINES 82. Grosser Preis von St. Moritz

Das Flachrennen begann mit einem Paukenschlag, denn die italienische Schimmelstute Lyrical wurde beim Verlassen der Startboxe reiterlos.

Davon unbehelligt stürmte Tim Bürgin auf Autumn Twilight an die Spitze und führte bis in den letzten Bogen, wo er zuerst den spanischen Aussenseiter Furioso, dann den Galoppfavoriten Mordred und schliesslich auch Nubius an sich vorbeiziehen sah.

Auf der Zielgeraden setzte sich der Wallach Furioso dann deutlich ab und galoppierte einem überlegenen Sieg entgegen. Vier Längen dahinter setzte sich Mordred unter René Piechulek im Rennen um Rang zwei gegen Nubius durch, der von Bauyrzhan Murzabayev geritten wurde.

Mit dem LONGINES 82. Grosser Preis von St. Moritz endete ferner die Karriere eines Champions: Der 27-jährige Jockey und Wahlschweizer Dennis Schiergen verabschiedete sich nach zwölf Jahren im Rennsattel vom Pferdesport. 

Spanier mit internationalen Ambitionen

Trainer des siegreichen Furioso ist der Spanier Guillermo Arizkorreta Elosegui, der erstmals am White Turf teilnahm und in Madrid rund 75 Pferde betreut.

Die meisten seiner Zöglinge bestreiten ihre Rennen in Spanien, doch mit seinen besonders begabten Galoppern zieht es ihn auch gerne ins Ausland.

So konnte er 2015 mit Lateran Accord in Zürich-Dielsdorf den Grand Prix Jockey Club und im letzten Herbst in Baden-Baden zwei bedeutende Rennen gewinnen.

Schweizer Siege mit Identified und Samurai

In den zwei weiteren Galopprennen dominierten die Schweizer Rennställe. Identified aus dem Stall Bärtschi gelang unter Dennis Schiergen im Sprint ein klarer Start-Ziel-Sieg.

Der Schützling von Karin Suter-Weber nahm damit erfolgreich Revanche am zweitplatzierten Hakam, der ihn vor einer Woche noch bezwungen hatte.

In der abschliessenden 1800-Meter-Prüfung siegte der von Carina Schneider gerittene und von Miro Weiss in Urdorf trainierte Samurai nach einem packenden Duell ganz knapp vor dem Favoriten Enjoy Vijay.

Elfter Skikjöring-Titel für Köbi Broger

Das Skikjöring-Rennen entschied das Gespann mit Zugpferd Praetorius und Skifahrer Franco Moro eindeutig für sich.

Zum «König des Engadins» ausgerufen wurde hingegen Köbi Broger mit Vienna Woods, dem nach seinem Sieg in der Vorwoche heute ein zweiter Platz zum Gewinn der Gesamtwertung reichte.

Die Credit Suisse Skikjöring Trophy erhielt Broger von Überraschungsgast Roger Federer überreicht.

Zwei Siege für Woiton-Traber

In den zwei Trabrennen zeigten die Pferde von Besitzertrainerin Petra Woiton erstklassige Leistungen.

Kiss Forever H.C. gewann den Grand Prix Genesis überlegen vor Doum Jenilou und Diva du Fossé, während im kleineren Trabfahren Stallgefährte Blackhawk seiner von den Stuten Cora du Châtelet und Daisy de la Vallée angeführten Konkurrenz nicht den Hauch einer Chance liess.

Während Kiss Forever H.C. von Stephanie Theiler gesteuert wurde, hielt bei Blackhawk Stephanies Vater Walter Theiler die Leinen in der Hand.