Stadt Thun prüft die Machbarkeit einer Velobrücke über die Aare

Wie die Stadt Thun mitteilt, soll die Verkehrssituation im Zentrum durch eine Langsamverkehrsverbindung zwischen Panoramastrasse und Aarequai verbessert werden.

Thun. - Thun

Der Entwicklungsschwerpunkt (ESP) Bahnhof Thun ist ein Schlüsselgebiet der Stadtentwicklung.

Der Bahnhof soll sich zu einer attraktiven Visitenkarte der Stadt und zu einer optimal funktionierenden Mobilitätsdrehscheibe entwickeln.

Unter anderem soll auch die Fuss- und Veloerschliessung verbessert werden, insbesondere für die Quartiere Lauenen, Hofstetten, Ried sowie die benachbarten Gemeinden des rechten Seeufers.

Der Ausbau der Langsamverkehrsverbindungen ist zudem ein Legislaturziel des Gemeinderats.

Studie zur Realisierbarkeit beauftragt

Grosses Potenzial weist eine aarequerende Velo- und Fussverbindung zwischen der Panoramastrasse und dem Aarequai auf (Panoramabrücke).

Dies ist eine Erkenntnis aus dem ESP-Planungsverfahren Charrette.

«Die Panoramabrücke ist eine vielversprechende Massnahme zur Optimierung des Langsamverkehrs und zur Verbesserung der gesamten Verkehrssituation in der Innenstadt», so Stadtpräsident Raphael Lanz.

Für die Realisierbarkeit der Panoramabrücke ist eine vertiefte Studie notwendig, die der Gemeinderat in Auftrag gegeben hat.

Anbindung an Langsamverkehrsverbindungen

Mit der Studie sollen insbesondere die Verträglichkeit im Orts- und Landschaftsbild des betroffenen Aareraums sowie baulich-technische und wirtschaftliche Aspekte geprüft werden.

Es gilt, den Standort der Brücke in Bezug auf weitere Optionen und flankierende Massnahmen für beide Flussufer vertieft zu betrachten.

Der Betrachtungsperimeter betrifft die Innenstadt und den Bahnhofsbereich.

Anbindungspunkte im Osten werden miteinbezogen

Miteinbezogen werden auch die Anbindungspunkte für den Langsamverkehr im Osten bei der Hofstettenstrasse beziehungsweise dem Aarequai und im Nordwesten bei der Langsamverkehrsverbindung Bahnhof-Selve-Schwäbis über die Aarefeld- und/oder Panoramastrasse.

Die Panoramabrücke konkurriert nicht mit der von Privaten geplanten Kettenfähre, zumal sich die beiden Projekte aufgrund der Lage, Funktion und Zielgruppe unterscheiden.

Panoramabrücke hat Potenzial

Gemäss den Erkenntnissen aus dem Charrette-Verfahren verbessert die Panoramabrücke nicht nur die Verbindung der oben genannten Quartiere und Gebiete zum Bahnhof, sondern kann auch dazu beitragen, die Fussquerung bei der oberen Schleuse sowie den Verkehrsknoten Maulbeerkreisel zu entlasten.

Schliesslich kann auch eine Netzlücke im Kontext Steffisburg – Schwäbis – Bahnhof – Hofstettenstrasse geschlossen werden.

Die Panoramabrücke ist auch eine diskutierte Massnahme im Rahmen der übergeordneten «Verkehrsstudie Thun Innenstadt – rechte Seeseite», die der Entwicklungsraum Thun (ERT) Ende 2021 in Auftrag gegeben hat.

Mittels einer Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) und Wirkungsanalysen werden dabei aktuell verschiedene Massnahmen innerhalb der Agglomeration bewertet.

Einbettung in Gesamtplanung

Für die Durchführung der Machbarkeitsstudie inklusive Kostenschätzung hat der Gemeinderat einen Verpflichtungskredit von 160’000 Franken bewilligt.

Das Resultat soll bis Anfang 2024 vorliegen.

Auf Basis der Machbarkeitsstudie soll die Panoramabrücke allenfalls auch als Massnahme für die fünfte Generation der Agglomerationsprogramme des Bundes eingereicht werden.