Wädenswil: Hohe Anstrengungen für stabiles Budget 2025

Der Stadtrat Wädenswil präsentiert das Budget 2025 mit einem Überschuss von 9,2 Millionen Franken und einem stabilen strukturellen Defizit von 6,5 Millionen.

Die Stadtverwaltung Wädenswil. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel

Wie die Stadt Wädenswil berichtet, präsentiert der Stadtrat das Budget 2025, das weiterhin geprägt ist von hohen Erträgen der Grundstückgewinnsteuern. Diese führen in der Erfolgsrechnung zu einem Überschuss von 9,2 Millionen Franken.

Unter Ausklammerung der Sonderfaktoren wird mit einem gegenüber dem Budget 2024 unveränderten strukturellen Defizit von 6,5 Millionen Frankengerechnet. Dazu kommen ausserordentlich hohe Nettoinvestitionen ins Verwaltungsvermögen sowie in Beteiligungen. Daraus resultiert 2025 ein Finanzierungsfehlbetrag von 27,0 Millionen Franken.

Einnahmen aus Grundstückgewinnsteuern stärken Budget

In der Erfolgsrechnung ist ein Überschuss von 9,2 Millionen Franken budgetiert. Der Aufwand gegenüber dem Budget 2024 wächst um 4,0 Millionen Franken. Die Einnahmen aus Grundstückgewinnsteuern werden weiterhin auf hohem Niveau von 20 Millionen Franken veranschlagt. Die übrigen Erträge steigen um 2,7 Millionen Franken.

Ebenfalls positiv beeinflussen das Budget die steigenden Steuereinnahmen inkl. Ressourcenausgleich von plus 2,7 Millionen Franken, die um 1,6 Millionen Franken höheren Einnahmen bei der Asyl- und Wohnbegleitung sowie die um 0,5 Millionen Franken günstigeren Stromkosten.

Gegenüber dem Budget 2024 wachsen der Personalaufwand um 2,9 Millionen Franken, die Kosten für die Pflegefinanzierung um 1,5 Millionen Franken sowie die Kosten für Ergänzungsleistungen um 0,5 Millionen Franken. Verursacht durch ausserordentlich hohe Nettoinvestitionen wird der Zinsaufwand im Budgetjahr 2025 um rund 0,3 Millionen Franken zunehmen, aber auch die Abschreibungen steigen insgesamt um 1,3 Millionen Franken.

Investitionen in Beteiligungen

Im Jahr 2025 ist die Gründung von zwei Aktiengesellschaften geplant, nämlich der Energieverbund Wädenswil AG und der Alterszentrum Frohmatt AG. Beide Geschäfte befinden sich zurzeit in politischer Beratung beim Gemeinderat und werden an der Urne entschieden.

Die neu gegründeten Gesellschaften werden im Budgetjahr und in den Folgejahren ausserordentliche Investitionen auslösen. Im Verwaltungsvermögen betreffen 16,1 Millionen Franken Beteiligungskapital an den beiden neuen Aktiengesellschaften. Zudem werden 11,5 Millionen Franken als Darlehen der künftigen Alterszentrum Frohmatt AG übertragen.

Diese Investitionen haben mittelfristig keinen negativen Einfluss auf die Erfolgsrechnung des Steuerhaushalts der Stadt. Die beiden Unternehmen werden über ihre Gebühreneinnahmen auch die Kapitalkosten der Stadt finanzieren. Dadurch werden im Steuerhaushalt Zinserträge und später aus der Energieverbund Wädenswil AG Dividendenerträge anfallen.

Schwerpunkte bei Nettoinvestitionen

Das Budget 2025 weist Nettoinvestitionen ins Verwaltungsvermögen in der Höhe von 49,9 Millionen Franken beziehungsweise ins Finanzvermögen von 4,6 Millionen Franken aus.

Im steuerfinanzierten Teil – also ohne Eigenwirtschaftsbetriebe und Investitionen in die Beteiligungen – verbleiben damit 25,8 Millionen Franken, was im Zielbereich der stadträtlichen Finanzstrategie liegt. Davon sind 10,1 Millionen Franken für den Baufortschritt 2025 für den Ersatzneubau auf der Schulanlage Ort enthalten.

Selbstfinanzierung: Aktuelle Zahlen und Ziele

Die Selbstfinanzierung im Steuerhaushalt liegt bei 18,5 Millionen Franken. Nach Abzug des überdurchschnittlichen Teils der Grundstückgewinnsteuern ergibt sich eine Selbstfinanzierung von 10,5 Millionen Franken.

Angestrebt wird eine Selbstfinanzierung von 17 Millionen Franken, damit mittelfristig das als sinnvoll erachtete Mass an Nettoinvestitionen gedeckt werden kann.

Finanzpolitische Einschätzung

Nachdem die Nettoschuld im Steuerhaushalt durch Finanzierungsüberschüsse in den Jahren 2023 und 2024 wesentlich reduziert werden konnte, wird die Nettoschuld vorübergehend wieder ansteigen. Ende 2025 beläuft sie sich voraussichtlich auf 34,8 Millionen Franken beziehungsweise 1327 Franken pro Einwohnerin oder Einwohner.

Dabei ist zu berücksichtigen, dass diese Schuld hauptsächlich durch Investitionen in die Verselbständigung des Alterszentrums Frohmatt sowie in den Wärmeverbund verursacht wird. Diese Investitionen sollten durch entsprechende Erträge in der Zukunft amortisiert werden.

Die externen Einflüsse auf das Budget sind gross. Um das strukturelle Defizit dennoch auf nahezu gleichem Niveau wie im Vorjahresbudget zu halten, haben Stadtrat und Verwaltung grosse Anstrengungen unternommen.

Ausserdem laufen die Arbeiten an der Leistungs- und Kostenüberprüfung weiter. In Übereinstimmung mit seiner Finanzstrategie beantragt der Stadtrat dem Gemeinderat, den Steuerfuss unverändert bei 86 Prozent zu belassen.