Stadtparlament Wil sagt Nein zum neuen «Kathi-Vertrag»

Das Stadtparlament Wil sprach sich nach ausführlicher Debatte gegen den neuen Vertrag mit der Stiftung St. Katharina aus und behält den bisherigen Vertrag.

Das Rathaus in Wil (SG). - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Stadt Wil berichtet, hatte das Stadtparlament den Stadtrat am 29. August 2019 mit einem Rückweisungsantrag beauftragt, mit dem Stiftungsrat der Schule St. Katharina eine Einigung über die Beschulung der Oberstufenschülerinnen und -schüler zu erzielen. Mit dem vorliegenden Vertrag ist der Stadtrat diesem Anliegen nachgekommen.

Die Verhandlungsdelegationen der Stadt und der Stiftung haben sich auf einen neuen Vertrag geeinigt. Dieser wird den Schulvertrag vom 30. Oktober 1996 ersetzen. Der neue Vertrag sieht vor, dass ab dem Schuljahr 2026/27 erstmals auch Mädchen der Realstufe die Schule St. Katharina besuchen werden.

Gleichzeitig wird die Anzahl Sekundarschulmädchen reduziert, sodass insgesamt derselbe Anteil Mädchen wie vor Vertragsbeginn das Kathi besuchen wird. Ab dem Schuljahr 2029/30 startet die Knabenoberstufe mit Sekundar- und Realknaben.

Keine Einigung zum neuen Schulvertrag

Das wurde entschieden: Die Fraktionen FDP-glp, SP und Grüne prowil waren mit dem neuen Vertrag nicht zufrieden. Sie hatten darum einen Antrag eingereicht mit der Forderung, das Geschäft sei an den Stadtrat zurückzuweisen mit dem Auftrag, innerhalb eines Jahres eine neue Oberstufenstruktur mit acht von ihnen definierten Eckpunkten auszuarbeiten.

Das Stadtparlament sagte nach einer ausführlichen Diskussion mehrheitlich Nein zu diesem Rückweisungsantrag (18 Ja/21 Nein). Schliesslich lehnte es auch den neuen Schulvertrag knapp mit 19 Nein zu 18 Ja bei zwei Enthaltungen ab. Somit wird der Stadtrat den bisherigen Schulvertrag nun kündigen.

Dafür ist wiederum ein Bericht und Antrag an das Parlament erforderlich und ein zustimmender Beschluss über die Kündigung würde dem fakultativen Referendum unterstehen. In der Zwischenzeit gilt weiterhin der bisherige Schulvertrag.