Klimaschutz in Winterthur: Gutes weiter ausbauen
Mit einem rund vierzig Massnahmen umfassenden Gesamtplan konnte die Stadt ihre Energie- und Klimazwischenziele bisher deutlich erfüllen.
Der Massnahmenplan der Stadt Winterthur umfasst rund vierzig Massnahmen in den Themenfeldern Siedlung und Gebäude, Energieträger und Energieversorgung, Mobilität, Kommunikation und Kooperation sowie Stadtverwaltung. Der Umwelt- und Gesundheitsschutz Winterthur prüft gemeinsam mit einem departementsübergreifenden Kernteam jährlich, wie gut die Massnahmen umgesetzt werden und ob es neue Massnahmen braucht, um die bestehende Zielsetzung zu erreichen.
Den Bericht zu dieser Überprüfung hat der Stadtrat nun zur Kenntnis genommen. Es zeigt sich, dass zahlreiche Massnahmen wirkungsvoll und erfolgreich umgesetzt wurden.
Dazu gehören zum Beispiel die zunehmende Ausrichtung der Strom- und Gasprodukte auf erneuerbare Energien, das Förderprogramm Energie (mit dem energetisch wirksame Investitionen im Gebäudebereich gefördert werden), der Ausbau des Angebots an erneuerbaren Energien oder die kontinuierliche Optimierung der Fahrzeugflotte von Stadtbus. Potenzial gibt es nach wie vor beim Bau neuer Wärmeverbünde oder bei der Umsetzung des städtischen Gesamtverkehrskonzeptes.
«Netto Null»: Gemeinsames Engagement von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefordert
Der aktuelle Massnahmenplan ist auf das Ziel einer Gesellschaft ausgelegt, die bis 2050 nur noch zwei Tonnen CO2 pro Jahr und Kopf ausstösst (Stichwort 2000-Watt Gesellschaft). Der Konsum, der in der Schweiz einen grossen Anteil des ökologischen Fussabdrucks ausmacht, ist dabei nicht mit eingerechnet.
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass zur Stabilisierung der Klimaerwärmung ein Netto-Null-Ziel bis 2050 nötig ist. Was Netto Null für Winterthur bedeutet, erarbeitet die Stadt Winterthur derzeit und präsentiert Ende 2020 die dafür erforderlichen Massnahmen, Möglichkeiten und Rahmenbedingungen.
Da ein Grossteil der Treibhausgase durch den Konsum verursacht wird, soll dieser künftig stärker berücksichtigt werden. In der Schweiz setzen Bund und Kanton wesentliche Rahmenbedingungen zur Verminderung der Treibhausgase: Eine wirksame nationale CO2-Gesetzgebung ist deshalb auch für die Umsetzung städtischer Massnahmen wichtig. Und umgekehrt spielen die Städte eine Schlüsselrolle bei der Erreichung der Klimaziele des Bundes von Netto Null bis 2050.
Für Winterthur bleibt zum Beispiel die Planung und Umsetzung zukunftsfähiger Lösungen für die Wärmeversorgung eine Herausforderung, auch weil für Gebiete mit einem hohen Anteil an Neubauten oder energetisch sanierten Gebäuden andere Lösungen sinnvoll sind als für Gebiete mit altem Gebäudebestand und hohem Energiebedarf.