Klimaschutz in Winterthur: Hohe Nachfrage nach Fördergeldern

Wie die Stadt Winterthur berichtet, wird sich der Trend bei den Fördermitteln fortsetzen. Das Förderprogramm zeigt eine gute Wirkung und unterstützt Klimaziele.

Blick auf den Stadtteil Rosenberg in Winterthur. - Nau.ch / Simone Imhof

Rund ein Viertel der CO2-Emissionen in der Schweiz sind auf den Gebäudebereich zurückzuführen.

Schon aus diesem Grund nimmt das Förderprogramm Energie Winterthur eine Schlüsselrolle für das Ziel Netto-Null Tonnen CO2-Ausstoss bis 2040 ein.

Der Stadtrat legt dem Stadtparlament den dritten Vierjahresbericht (2020 bis 2023) vor.

In diesem Zeitraum sind 5,5 Millionen Franken Fördergelder ausbezahlt worden; knapp eine Million Franken mehr als in den Jahren 2016 bis 2019.

Fördermittel erzielen Klima- und Energiewirkung

Rund 40 Prozent der Fördergelder sind in Massnahmen zur Sanierung der Gebäudehülle sowie insgesamt rund 30 Prozent in die Förderung von Fotovoltaik-Anlagen und die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge geflossen.

Die ausbezahlten Fördermittel haben 22'460 Tonnen an CO2 vermieden (Klimawirkung).

Zudem werden mit diesen Massnahmen 129 Millionen Kilowattstunden Wärme und Strom eingespart oder erneuerbar produziert (Energiewirkung).

Gegenüber dem zweiten Vierjahresbericht (2016 bis 2019) bedeutet dies eine Steigerung um fast 100 Prozent (2016 bis 2020: 66 Millionen Kilowattstunden) und ist unter anderem auf die im Zeitraum 2020 bis 2023 eingeführte Förderung von Fotovoltaik und Elektromobilitäts-Ladeinfrastruktur zurückzuführen.

Meilenstein bei Digitalisierung erreicht

Im Berichtszeitraum ist ein Meilenstein in Bezug auf Digitalisierung erreicht worden.

Ganz im Sinne des stadträtlichen Legislaturziels «leistungsfähige Verwaltung» sind im Jahr 2022 Gesucheingabe und -bearbeitung des Förderprogramms digitalisiert worden.

Für die Prozesse wird neu die Förderplattform der Kantone genutzt. Durch die Digitalisierung konnten die Vollzugskosten für das Jahr 2023 trotz steigender Anzahl Gesuche deutlich gesenkt werden.

Sicherstellen der Finanzen

Das Förderprogramm Energie Winterthur wird durch die Abgabe an das Gemeinwesen auf dem Stromverbrauch (Netznutzung) finanziert.

2022 sind neue Fördermassnahmen eingeführt worden.

Diese haben einem Bedürfnis entsprochen und zu mehr ausbezahlten Fördergeldern geführt, weshalb der Stadtrat die Abgabe ans Gemeinwesen per 1. Januar 2023 erhöht hat.

Fördermassnahmen stossen auf viel Interesse

Die Nachfrage nach Förderung ist in den letzten Jahren gestiegen, und dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen.

Einerseits stossen die zusätzlichen Fördermassnahmen auf viel Interesse, andererseits steigt die Sensibilisierung von Bevölkerung und Wirtschaft für den Klimawandel und ihre Bereitschaft, Sanierungen umzusetzen.

Aus diesem Grund wird der Mittelbedarf in den nächsten Jahren voraussichtlich weiter steigen.

Förderprogramm wird Schlüsselrolle gerecht

Insgesamt leistet das Förderprogramm Energie Winterthur einen bedeutenden Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele der Stadt Winterthur.

Für die umgesetzten und geförderten Massnahmen hat die Kundschaft insgesamt Aufträge in der Höhe von 40 Millionen Franken vergeben, die grösstenteils wieder in die lokale Wirtschaft geflossen sind.