SC Zofingen: Schiedsrichter aus Leidenschaft

Arbër Tupella ist Fussball-Schiedsrichter und langjähriges Mitglied des SC Zofingen. Nun wurde er für Award des Aargauer Fussballverbands nominiert.

Fussball. (Symbolbild) - Nau.ch / Simone Imhof

Wie der SC Zofingen mitteilt, gehört der 40-jährige Arbër Tupella seit mehr als einem Vierteljahrhundert dem SC Zofingen an. Nur das Spielen hat er mittlerweile aufgegeben.

Als einer von drei Nominierten könnte er am 23. November 2024 den Award des Aargauer Fussballverbands erhalten.

Sprachlos über die Nominierung

Ohne Fussball geht es in der Familie nicht. Der Sohn ist Junior beim SC Zofingen, die Tochter spielt im Nachwuchs des FC Aarau, und der Vater macht sowieso nichts lieber, als sich mit Fussball zu beschäftigen.

«Nur meine Frau kann damit nichts anfangen», sagt Arbër Tupella, und lacht. Beim 40-jährigen Strengelbacher dreht sich neben seinem Beruf als Sicherheitsfachmann fast alles um das Spiel mit dem runden Leder.

Diese Leidenschaft kann ihm nun sogar eine Ehrung auf kantonaler Ebene einbringen. Tupella ist einer von drei Kandidaten für den Award des Aargauer Fussballverbands (AFV), die Preisverleihung findet am 23. November an der AFV-Gala in ­Baden statt.

«Ich bin sprachlos, dass ich für eine solche Auszeichnung nominiert bin», sagt Tupella. Empfohlen hat ihn der SC Zofingen, am 5. September 2024 erfuhr er, dass er unter den drei Kandidaten ist.

Der Fussball half ihm bei der Integration

Tupella ist im Kosovo aufgewachsen. Wie viele Landsleute musste er in den 1990-er-Jahren seine Heimat kriegsbedingt verlassen. 1997 kam er als 13-Jähriger in die Schweiz.

Der Vater war Boxer, auch der junge Arbër wollte in den Kampfsport einsteigen. Der Vater brachte ihn jedoch davon ab, empfahl ihm den Fussball. Der Junge befolgte diesen Rat und trat in den SC Zofingen, durchlief die Juniorenstufen.

Als er mit Anfang 20 an einer Diskushernie litt, war klar, dass es zu einer Profikarriere nicht mehr reichen würde. So begann sich der junge Fussballer, auf anderen Ebenen für seinen Sport zu engagieren. 2007 leitete er sein erstes Spiel als Schiedsrichter.

«Erst machte ich dies zur Freude, dann wurde ich ambitionierter», sagt Tupella. Aktuell pfeift er in der 3. Liga und strebt den Aufstieg in die 2. Liga an. Während fünf Jahren war er in Zofingen auch als Schiedsrichterverantwortlicher tätig, diese Funktion hatte ihm Baruch Rosenblum, der frühere Sportchef, schmackhaft gemacht.

Chefcoach der Da-Junioren des SC Zofingen

«Als ich begann, gab es im Verein drei offizielle Schiedsrichter, mittlerweile sind es deren zehn», sagt er stolz. Die Aufgabe als Verantwortlicher für die Unparteiischen hat Tupella mittlerweile aufgegeben, auch selbst Fussball spielt er nicht mehr. Im Sommer ist er bei den Senioren 30+ zurückgetreten.

Schiedsrichter will Tupella aber noch lange bleiben. «35 Jahre möchte ich erreichen», nennt er ein ambitioniertes Ziel. 59 wäre er dann, seine letzten Spiele an der Pfeife würde er dann wohl in einer Seniorenliga absolvieren.

Dazu verfolgt er zielstrebig seine Karriere als Trainer. Aktuell ­betreut er als Chefcoach die Da-Junioren des SC Zofingen, er will das Uefa-B-Diplom ­erwerben. «Ich möchte in Zofingen ­irgendwann zum Trainer der 1. Mannschaft aufsteigen», sagt Tupella.

Langjährige Funktionäre als Konkurrenten

Der Fussball wird diesen Mann wohl nie loslassen. Ende November, wenn der regionale Spielbetrieb ruht, führt ihn seine Passion aber erstmal aufs Gala-Parkett.

Er wird in eleganter Kleidung auf die Bühne gebeten werden, sich als potenzieller Preisträger dem Publikum vorstellen. Ungewohnt für den 40-Jährigen. «Ich bin jetzt schon nervös», sagt er.

Er sieht sich durchaus in einer guten Position, dass er den Award erhalten könnte. «Ich weiss schon von ­einigen, dass sie für mich abgestimmt haben. Ich habe allerdings zwei starke Konkurrenten».

Die anderen Nominierten sind Paul Gratwohl (45 Jahre im Vorstand des FC Niederwil, aktuell Klubhausverantwortlicher und Platzwart) sowie Wilfried Heller (60 Jahre beim FC Muri, davon 50 Jahre als Platzwart).