Dächer von Zürcher Tramhaltestellen als kleine grüne Oasen

In Zürich werden die Dächer von zwei Tramhaltestellen begrünt. Dadurch soll die Biodiversität gefördert werden.

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Nau.ch/ Drone-Air-Media.ch - Michael Baumer, Stadtrat der Stadt Zürich, freut sich über die Begrünung.

Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich soll die Biodiversität gefördert werden.
  • Deshalb wurden die Dächer von zwei Tramhaltestellen begrünt.
  • Je neun Pflanzentröge werden auch die Dächer gehievt.

Das Mikroklima soll verbessert werden, die Biodiversität soll gefördert werden: Ob dies mit begrünten Dächern von Tramhaltestellen erreicht werden kann, testen die Verkehrsbetriebe Zürich nun an zwei Standorten.

«Die Begrünung der Stadt ist dem Stadtrat ein grosses Anliegen», erklärt Michael Baumer, Stadtrat Zürich. Im öffentlichen Verkehr sei man häufig an Haltestellen, dann solle es auch ein angenehmes Klima sein, so Baumer.

Am Hardplatz und am Albisriederplatz haben die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) je neun Pflanzentröge auf das Dach einer Wartehalle gehievt. Darin wurde eine niedrigwachsende bewährte Dachkräutermischung mit über 50 Arten angesät. Ergänzt wurden diese mit mehreren Pflanzenarten, die auch längere Trockenphasen aushalten.

Grüne Dächer sollen Regenwasser speichern

Damit seien insgesamt «52 grüne Quadratmeter» geschaffen worden, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Die Pflanzen könnten Insekten als Schutzort und Nahrung dienen, Feinstaub und Luftschadstoffe binden und Regenwasser speichern. Über Verdunstung könnte das Mikroklima gekühlt werden.

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Nau.ch/Drone-air-media.ch - Interview mit Dr. Marco Lüthi.

Ob und wie die je neun Pflanzentröge auf den beiden Wartehallendächern wirken, soll nun untersucht werden. Die VBZ testen in Zusammenarbeit mit Grün Stadt Zürich verschiedene Substrate und Substrataufbausysteme. Das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich ermittelt mittels Sensoren die Temperaturen unter dem Dach und die Wirkung der Bepflanzung auf das Umgebungsklima.

«Es wird jetzt primär sich selbst überlassen», erklärt Dr. Marco Lüthi, Direktor der VBZ. Fachexperten der EWZ würden jedoch zu schauen, wie das Ganze funktioniert und, ob es von den Tieren genutzt wird.

Nach einer Testphase und einer Beobachtungszeit von rund einem Jahr wollen die VBZ eine erste Zwischenbilanz ziehen und über den Verlauf des Projekts entscheiden. Dann wird auch geprüft, ob weitere Haltestellendächer begrünt werden sollen.