ASAP Rocky: Glasscherben entscheidend im Verfahren gegen Rapper
Im Prozess um US-Rapper ASAP Rocky steht Aussage gegen Aussage. Nun sollen Glasscherben den entscheidenden Hinweis geben.
Das Wichtigste in Kürze
- ASAP Rocky sitzt nach einer Prügelei seit Wochen in U-Haft in Schweden.
- Beim Vorwurf der Schlägerei spricht er von Notwehr.
- Nun muss überprüft werden, ob beim Gemenge Glasscherben und Flaschen eingesetzt wurden.
Der Prozess geht weiter: Am zweiten Tag des Gerichtsverfahrens gegen ASAP Rocky (30) und zwei Mitangeklagte ist das mutmassliche Opfer zu Wort gekommen. Den drei Amerikanern wird vorgeworfen, den 19-Jährigen in Stockholm brutal zusammengeschlagen zu haben.
Die Angeklagten sprechen von Notwehr. Entscheidend in dem Verfahren vor dem Stockholmer Bezirksgericht ist, ob bei der Schlägerei Glasscherben oder Flaschen als Waffen eingesetzt wurden.
Unschöne Szenen zeigen, wie US-Rapper ASAP Rocky auf einen Mann in Stockholm einschlägt. – Quelle: Youtube/TMZ
Im Verhör sagte der 19-jährige Mann laut dem Schwedischen Fernsehen, er sei grundlos von einem der Leibwächter geschubst worden. Er habe sich gekränkt gefühlt und sei den Männern deshalb weiter gefolgt. Als er später am Boden lag, sei er von mindestens zwei der Männer mit Flaschen oder Glasscherben geschlagen worden.
Auf Videos, die die Auseinandersetzung zeigen, ist nicht eindeutig zu sehen, ob die Angeklagten Flaschen in den Händen hielten. Der 19-Jährige war einem Bericht der Zeitung «Expressen» zufolge 2015 als Flüchtling aus Afghanistan nach Schweden gekommen.
SMS könnte ASAP Rocky belasten
Eine zentrale Rolle spielt zudem eine SMS, die von einer Person in Begleitung der drei Amerikaner verschickt wurde. Darin hiess es: «Harlem came out he grabbed a empty bottle on the street and smashed it. On the person» (Harlem trat hervor, nahm eine leere Flasche von der Strasse und zerschmetterte sie. Auf der Person).
Die Anklage ist der Meinung, dass Harlem ein Spitzname für ASAP Rocky ist. Dies, da dieser im New Yorker Stadtteil Harlem aufgewachsen ist. Am Nachmittag sollten ASAP Rocky, mit bürgerlichem Namen Rakim Mayers, und die anderen beiden Angeklagten verhört werden. Die Vernehmung der Zeugen wurde aus Zeitgründen auf Freitag verschoben.
Das Weisse Haus hat zur Beobachtung des Prozesses einen hochrangigen Diplomaten geschickt, der als Experte für Geiselnahmen gilt. US-Präsident Donald Trump hatte sich im Vorfeld für die Freilassung des Rappers eingesetzt.