Ashton Kutcher tritt als Vorsitzender von «Thorn» zurück

Wegen Briefen, die Ashton Kutcher im Fall Danny Masterson geschrieben haben, ist er nun als Vorstandsvorsitzender von der Organisation «Thorn» zurückgetreten.

Ashton Kutcher ist künftig nicht mehr Vorstandsvorsitzender von «Thorn». - Kathy Hutchins/Shutterstock.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Ashton Kutcher ist von der Organisation «Thorn» zurückgetreten.
  • Diese kämpft für die Rechte der Opfer sexuellen Missbrauchs.

Ashton Kutcher (45) hat 2012 die nicht-staatliche Organisation «Thorn» mitgegründet, die sich gegen sexuellen Missbrauch von Kindern und Menschenhandel einsetzt. Wie «Thorn» mitteilt, tritt der Schauspieler nach Kritik an einem von ihm verfassten Brief als Vorsitzender des Vorstands zurück.

Kutcher hatte vor Verkündung des Strafmasses für Danny Masterson (47) «Charakter-Briefe» an die zuständige Richterin verfasst. Hier schrieb er sehr positiv über seinen Freund und Kollegen. Danny Masterson war später wegen zweifacher Vergewaltigung zu einer mindestens 30 Jahre langen Haftstrafe verurteilt worden.

Ashton Kutcher tritt mit sofortiger Wirkung zurück

Nachdem er intensive Gespräche mit Mitarbeitern von Thorn und ehemaligen Opfern geführt haben, traf Kutcher eine Entscheidung: Er würde mit sofortiger Wirkung als Vorstandsvorsitzender zurückzutreten, wie es von Seiten Kutchers heisst. Er könne nicht zulassen, dass dieser «Fehler in meinem Urteilsvermögen, von unseren Bemühungen und den Kindern ablenkt, denen wir dienen».

«Opfer sexuellen Missbrauchs wurden in der Vergangenheit zum Schweigen gebracht. Und das von mir eingereichte Charakter-Statement ist ein weiteres schmerzhaftes Beispiel für die Befragung von Opfern. Welche mutig genug sind, ihre Erfahrungen zu teilen», schreibt er weiter.

Die Mission von «Thorn» müsse stets im Vordergrund stehen. Und er wolle sich aufrichtig bei allen Opfern sexueller Gewalt sowie allen Mitarbeitern der Organisation entschuldigen. Er sei stolz auf das, was mit «Thorn» im vergangenen Jahrzehnt erreicht wurde und wolle die Arbeit weiterhin unterstützen.

Die Briefe und das Instagram-Video

Kutcher hatte den verurteilten Schauspieler unter anderem laut eines Berichts des Magazins «People», als ein gutes Vorbild beschrieben. Seine Frau Mila Kunis (40) schrieb demnach von einem «unglaublichen Freund», der für sie auch «ein Vertrauter» gewesen sei. Und vor allem eine herausragende Figur eines älteren Bruders«.

Mila Kunis und Ashton Kutcher sind seit 2012 ein Paar. - imago images/NurPhoto

Später entschuldigte sich das Paar in einem gemeinsamen Video bei Instagram. «Wir sind uns des Schmerzes bewusst, der durch die Charakter-Briefe verursacht wurde [...]», sagte Kutcher. «Wir unterstützen Opfer [...] und werden das auch in der Zukunft weiter tun», fügte Kunis an.

Sie seien von Mastersons Familie gebeten worden, die Briefe zu schreiben. Aber sie hätten diese nicht verfasst, «um die Legitimität des Justizsystems [...] in Frage zu stellen».

Danny Masterson hinter Gittern

Ende Mai war Masterson wegen zweifacher Vergewaltigung schuldig gesprochen worden. Eine zwölfköpfige Jury sah es als erwiesen an, dass Masterson im Jahr 2003 zwei Frauen vergewaltigt hat. In einem dritten ihm vorgeworfenen Fall konnte die Jury kein einstimmiges Urteil fällen.

Danny Masterson muss mindestens 30 Jahre hinter Gittern sitzen. - keystone

Danny Masterson wies die Vorwürfe zurück, die sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen. Anfang September wurde das Strafmass von 30 Jahren bis Lebenslänglich verkündet.