Georg-Büchner-Preis an Lyriker Oswald Egger verliehen
Oswald Egger wurde mit dem Georg-Büchner-Preis 2024 ausgezeichnet. Für ihn ist die Auszeichnung Antrieb – und kein Abschluss seiner Arbeit.
Der Südtiroler Lyriker Oswald Egger (61) wurde am Samstag mit dem renommierten Georg-Büchner-Preis 2024 ausgezeichnet. Die Verleihung fand im Staatstheater Darmstadt (D) statt.
Der mit 50'000 Euro dotierte Preis zählt zu den wichtigsten literarischen Auszeichnungen im deutschsprachigen Raum. Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung würdigte Eggers Werk als grenzüberschreitend und erweiternd.
«Es ist alles, wie man sich es wünscht», sagte Egger laut «MDR» vor der Preisverleihung. Er sehe den Preis «nicht als Abschluss meines Tuns, eher noch als Antrieb».
Jury lobt lyrische Grenzüberschreitungen
Die Jury lobte Eggers Schaffen seit seinem Debüt 1993. «Mit Oswald Egger zeichnet die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung einen Schriftsteller aus, der seit seiner ersten Veröffentlichung im Jahre 1993 die Grenzen der Literaturproduktion überschreitet und erweitert», zitiert die «Frankfurter Rundschau» aus der Jurybegründung.
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In seiner Laudatio hob Literaturkritiker Paul Jandl laut «BR» die Vielfalt der lyrischen Ichs in Eggers Werk hervor. Nirgends in der deutschsprachigen Literatur sei «die Varianzbreite dessen, was ein Ich sein kann, so gross wie bei ihm».
Aus Südtirol in den deutschen Norden
Oswald Egger wurde in Meran, Südtirol geboren und studierte in Wien Literatur und Philosophie. Seit 1993 veröffentlicht er Gedichte und lehrt seit 2011 als Professor an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel.
Der Autor lebt derzeit im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen. Zu seinen bekanntesten Werken zählen «Die Erde der Rede», «Nichts, das ist» und das 2010 erschienene «Die ganze Zeit».
Grosse Namen mit Georg-Büchner-Preis ausgezeichnet
Der Georg-Büchner-Preis wird seit 1951 von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung verliehen. Er ehrt Schriftsteller, die in deutscher Sprache schreiben und das Kulturleben prägen.
Zu den früheren Preisträgern gehören namhafte Autoren wie Heinrich Böll, Günter Grass und Max Frisch. Im Vorjahr wurde der Romancier und Dichter Lutz Seiler ausgezeichnet.