Bryan Cranston hält Streikrede: «Nehmt uns nicht die Würde»

Der Schauspieler Bryan Cranston hielt in New York City bei einer Kundgebung eine emotionale Rede. Er solidarisiert sich im Streik mit seinen Schauspielkollegen.

Bryan Cranston während seiner emotionalen Rede in New York City. - imago/Everett Collection

Das Wichtigste in Kürze

  • Bryan Cranston zeigt sich mit seinen Schauspielkollegen im Streik solidarisch.
  • Der «Breaking Bad»-Darsteller hielt am Time Square in New York eine emotionale Rede.
  • Er forderte unter anderem mehr Sicherheit beim Lebensunterhalt für Schauspieler.

Auch der Hollywood-Star Bryan Cranston (67) zeigt sich solidarisch mit seinen streikenden Schauspiel-Kollegen. Laut US-amerikanischer «Variety» hielt der Schauspieler am Dienstag bei einer SAG-AFTRA-Kundgebung am Times Square in New York eine flammende Rede.

Auch Disney-Chef Bob Iger (72) wurde ins Visier genommen. «Wir haben eine Botschaft für Herrn Iger», sagte Cranston demnach. «Wir bitten Sie, uns zuzuhören: Wir lassen uns unsere Arbeit nicht durch Roboter wegnehmen!», rief der «Breaking Bad»-Darsteller emotional in die Menge.

Die Rolle von künstlicher Intelligenz in Filmproduktionen

Dabei spielt der Schauspieler auf die Forderung der Schauspiel-Gewerkschaft an, dass keine bzw. kaum künstliche Intelligenz in Filmen zum Einsatz kommt, um zum Beispiel die Kosten bei Statisten und kleineren Rollen zu senken. Gerüchten zufolge werden Statisten für einen Tagessatz einmalig gescannt, um dann immer wieder neu in Filmproduktionen verwendet werden zu können.

Bryan Cranston (links) und Aaron Paul (rechts) in der Serie «Breaking Bad». Der Spin-Off Film «El Camino» knüpft direkt an der Handlung der Serie an. - Keystone

Ausserdem forderte Bryan Cranston ein generelles Recht auf Arbeit seiner Zunft und einen angemessenen Lebensunterhalt. Am Ende seiner Rede merkte er an: «Schliesslich und vor allem werden wir nicht zulassen, dass ihr uns unsere Würde nehmt! Wir sind durch und durch Gewerkschaft, bis zum Ende!»

Bryan Cranston an der Seite von Christian Slater, Brendan Fraser und Co.

In seiner Rede ging Cranston ebenfalls emotional auf die Inhalte des anhaltenden Streiks der Filmschaffenden ein. Seine Branche habe sich fundamental verändert, man befinde sich nicht mehr im Geschäftsmodell von vor zehn Jahren. Cranston stellt sich damit in eine Reihe von Filmstars, die den Streik öffentlich unterstützen. Zuvor zeigten sich auf der Veranstaltung auch andere berühmte Schauspieler wie Steve Buscemi, Christian Slater, Jessica Chastain oder Brendan Fraser.

Am 13. Juli hatte die Gewerkschaft SAG-AFTRA den Streik ausgerufen. Seitdem haben sich die Schauspieler dem Arbeitskampf der Drehbuchautoren angeschlossen, die bereits seit längerem ihre Arbeit niederlegten.

Protestiert wird vor allem in Los Angeles und New York. Zahlreiche Film- und Fernsehprojekte liegen seitdem auf Eis. Der Streik schwappt langsam auch nach Europa. So solidarisierte sich zum Beispiel bereits die britische Gewerkschaft Equity.