Film-Tipps: Von «Systemsprenger» bis «Matrix»
Science Fiction, Michael Jordan und ein wütendes Mädchen - TV- und Streaming-Tipps für die Zeit der Corona-Krise.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Kinos sind geschlossen und wer kann, sollte zu Hause bleiben - das heisst für viele: Das Fernsehen und digitale Angebote bekommen eine ganz neue Bedeutung.
Ein paar Tipps für die kommenden Tage.
DIGITAL-SPIELFILM: Dieser Film war eine der ganz grossen Überraschungen bei der Berlinale 2019: «Systemsprenger» ist das furiose Debüt der Regisseurin Nora Fingscheidt, für das sie dann auch mit einem Silbernen Bären des Festivals und später mit vielen weiteren internationalen Preisen ausgezeichnet wurde.
Es geht hier um die neunjährige Benni, ein wütendes, trauriges und sehr einsames Mädchen. Von der überforderten Mutter abgegeben, wird sie von Pflegefamilien und Heimen weitergereicht - mit ihren Wutausbrüchen ist Benni eine Gefahr für die anderen Kinder. Erst als ein Anti-Aggressions-Trainer dazukommt und vorschlägt, mit Benni drei Wochen allein in den Wald zu ziehen, gibt es wieder Hoffnung für das Mädchen. In der Hauptrolle begeistert die junge Berliner Schülerin Helena Zengel. «Systemsprenger» ist zu sehen bei Netflix.
DIGITAL-DOKU: Netflix nimmt einen Hingucker für Basketball-Fans ins Programm: die Doku «The Last Dance», eine Zeitreise in die 90er. Noch ein letztes Mal will es die berühmteste Mannschaft der Welt wissen. Die Chicago Bulls um Mega-Star Michael Jordan und Allrounder Scottie Pippen sowie Paradiesvogel Dennis Rodman streben in der Saison 1997/1998 ihren dritten NBA-Titel in Serie an. «The Last Dance» lässt die turbulente Spielzeit in zehn Folgen Revue passieren.
Die Macher konnten für die Doku auf grösstenteils unveröffentlichtes Videomaterial eines Kamerateams zurückgreifen, das die Bulls über die ganze Spielzeit begleitete. Daneben kommen nicht nur die Protagonisten in aktuellen Interviews zu Wort, sondern auch zahlreiche Prominente: unter anderem Ex-US-Präsident Barack Obama, Sänger Justin Timberlake und der Ende Januar gestorbene Kobe Bryant. Die Serie dürfte Sportfans erfreuen, die sich in der weltweiten Corona-Pause nach ihrer liebsten Nebensache sehnen. Ab Montag (20. April, 9 Uhr) sollen pro Woche je zwei Folgen auf Netflix zu sehen sein.
FÜR KINDER UND FAMILIE: Ein grobschlächtiger Gorilla singt eine schmachtende Ballade, zwei Schweine lassen die Haxen wirbeln und eine kleine Maus hat einen Auftritt als der grosse Frank Sinatra: Der Animationsfilm «Sing» präsentiert ein tierisches Casting mit allzu menschlichen Schwächen. Der Kinoerfolg von 2016 gehört zum Rührendsten, was zum Thema Castingshow je entstanden ist. Zu sehen ist das Spektakel unter der Federführung des umtriebigen Koalas Buster Moon an diesem Samstag (18. April) um 10.30 Uhr auf Vox.
DER KLASSIKER: Im Sommer ist es 21 Jahre her, dass dieser besondere Science-Fiction-Film in unsere Kinos kam: «Matrix», mit einem wunderbaren Keanu Reeves in der Hauptrolle, war hochspannend und wartete mit tollen (Kampf-)Bildern auf.
Reeves verkörpert hier einen Computer-Nerd, der herausfindet, dass die Welt, wie wir sie kennen, uns nur durch ein Computerprogramm vorgetäuscht wird. Doch zum Glück gibt es in dem Film einen (ebenfalls famosen) Laurence Fishburne, der Morpheus spielt, der wiederum die Welt befreien möchte aus den Klauen der Maschinen.
Zu sehen am Montag (20. April) um 20.15 Uhr bei Kabel eins. Für Langgucker: Die Fortsetzung, «Matrix Reloaded» von 2003, läuft direkt im Anschluss (23.05 Uhr). Und nicht nur das: Für Mai 2021 ist der US-Start eines neuen Matrix-Films angekündigt.