George Clooney traurig über Kinderarbeit bei Nespresso
Mit seiner Werbung machte George Clooney Kapselkaffee zum Statussymbol. Nach den Berichten über Kinderarbeit sieht er sich zu einem Statement genötigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit über einem Jahrzehnt lächelt George Clooney in der Nespresso-Werbung.
- Britische Journalisten deckten nun Kinderarbeit auf den Kapselkaffeefarmen auf.
- In einer Stellungnahme gibt sich Clooney «überrascht und erschüttert».
Mit seinen verführerischen, braunen Augen und seinem charmanten Lächeln machte er den Kapselkaffee den Kunden schmackhaft. Seit über einem Jahrzehnt ist Hollywood-Star George Clooney das Aushängeschild der Schweizer Kaffeemarke Nespresso. In witzigen TV-Spots und dem Slogan «What else?» konvertierte er so manch einen Kaffeeliebhaber hin zum Kapselsystem.
Doch der Kaffee wird langsam, aber sicher bitter – und nicht wegen fehlendem Zucker. Eine investigative Recherche des britischen Fernsehsenders «Channel 4» sorgt für Empörung. Die Journalisten deckten auf: Für den schnellen Kaffeegenuss schuften auf guatemaltekischen Farmen Kinder.
Dazu kommt: Die Nichtregierungsorganisation Rainforest Alliance, die sich für ökologische und faire Produktionsbedingungen einsetzt, erteilte den betroffenen Plantagen ihr Gütesiegel.
George Clooney rackerte als Teenager selbst auf Farm
Die Enthüllungen nötigen George Clooney höchstpersönlich zu einem Statement. Die Kinderarbeitsvorwürfe beissen sich mit seinem ökologischen und sozialen Engagement. Der Ehemann von Amal Clooney (42) sei «überrascht und erschüttert» über die Enthüllungen.
Und diese kratzen auch an seiner eigenen Biografie. «Ab meinem zwölften Lebensjahr bin ich auf einer Tabakfarm gross geworden», erklärt der 58-Jährige in einem Statement. Deshalb kenne er «die komplexen Probleme» der Kinderarbeit. Clooneys Grosseltern in Kentucky (USA) waren nämlich Produzenten des Zigi-Krauts.
Um Geld zu verdienen, half auch George Clooney auf der Farm mit. «Wir konnten den Tabak schneiden und hacken. (…) Es hat mich dazu gebracht, nicht rauchen zu wollen», erinnerte sich der Schauspieler 2005 gegenüber «Interview Magazine».
Nespresso gelobt Besserung
Auch Nespresso selbst äussert sich zu den Vorwürfen in der Briten-Doku. Das Unternehmen habe «Nulltoleranz gegenüber Kinderarbeit», wie es heisst. Interne Ermittlungen seinen unmittelbar nach der Ausstrahlung eingeleitet worden.
Nespresso-Chef Guillaume Le Cunff verspricht gegenüber «Deadline»: «Wir werden keine Kaffeebohnen von Farmen mehr kaufen, wo wir nicht sicher sind, dass alle Vorschriften eingehalten werden.»
George Clooney unterstreicht seine eigenen Bestrebungen für faire und nachhaltige Arbeitsbedingungen. Dafür sei der Zweifach-Papi seit sieben Jahren zudem als Berater für Nespresso tätig.
«Unser Ziel ist es, die Leben der Bauern zu verbessern», beteuert Clooney anwaltschaftlich für die Nestlé-Tochter.