Kritik an Justin Bieber wegen geplanten Auftritts in Saudi-Arabien
Am 5. Dezember soll Justin Bieber in Saudi-Arabien auftreten. Kritische Stimmen werden laut und Menschenrechtsgruppen drängen ihn zu einer Absage.
Das Wichtigste in Kürze
- Am 5. Dezember wird Justin Bieber an einem Formel-1-Rennen in Dschidda auftreten.
- 2018 wurde ein Journalist im saudischen Konsulat in Istanbul getötet.
- Seine Verlobte will nun, dass der Sänger nicht auftritt.
- So würde er den Ruf eines Regimes wiederherstellen, das seine Kritiker tötet.
Der kanadische Popstar Justin Bieber (27) steht in der Kritik wegen eines geplanten Konzerts in Saudi-Arabien. Der Sänger soll in der Küstenstadt Dschidda am 5. Dezember im Rahmen eines Formel-1-Rennens auftreten.
Nun drängte ihn die Verlobte des ermordeten Journalisten Jamal Khashoggi, den Auftritt abzusagen. «Singe nicht für die Mörder meines geliebten Jamal», schrieb Hatice Cengiz in einem Beitrag für die «Washington Post» am Samstag. Auch Menschenrechtsgruppen drängten Bieber zu einer Absage.
Khashoggi war 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden. Er wollte Papiere für seine Hochzeit abholen.
Eine UN-Sonderberichterstatterin fand Hinweise auf eine mögliche persönliche Verantwortung des saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman. Khashoggi hatte vor seinem Tod in den USA gelebt und oft Kritik an der Monarchie geäussert.
Justin Bieber habe jetzt eine «einmalige Gelegenheit», schrieb Cengiz. Er könne mit einer Absage verdeutlichen, dass sein «Name und Talent nicht benutzt werden, um den Ruf eines Regimes wiederherzustellen. Ein Regime, das seine Kritiker tötet». Bieber habe Alben mit den Titeln «Gerechtigkeit» sowie «Freiheit» veröffentlicht – «Saudi-Arabien benötigt beides dringend.»
Auch allgemein steht Saudi-Arabien in der Kritik wegen der Lage der Menschenrechte. Trotz einiger Lockerungen im öffentlichen Leben sind etwa die Frauenrechte weiter so stark eingeschränkt wie in kaum sonst einem Land. Kritiker der Regierung, politische Aktivisten wie auch Angehörige der LGBTQ-Gemeinde werden oft aggressiv verfolgt.
Saudi-Arabien bemüht sich seit einigen Jahren, zunehmend auch internationale Künstler ins Land zu holen. Unter anderem traten Enrique Iglesias, die Black Eyed Peas, Nelly, Mariah Carey und die K-Pop-Gruppe BTS dort auf.
Am 5. Dezember sind auch Shows von US-Rapper Asap Rocky und dem französischen Star-DJ David Guetta geplant. Die Rapperin Nicki Minaj sagte 2019 einen Auftritt ab.