Rassismusvorwurf gegen die Königsfamilie? Prinz Harry rudert zurück

Prinz Harry bestreitet im ITV-Interview mit Tom Bradby, dass er und Herzogin Meghan die königliche Familie im Oprah-Interview des Rassismus beschuldigt haben.

Prinz Harry und Herzogin Meghan beim Interview mit Oprah Winfrey. - imago/ZUMA Press

Das Wichtigste in Kürze

  • In einem ITV-Interview spricht Prinz Harry zu Rassismus-Vorwürfen an die royale Familie.
  • Die Familie sei nicht rassistisch, sondern habe bloss «unbewusste Voreingenommenheit».
  • Die Berichterstattung zum Vorfall um Susan Hussey findet der 38-Jährige «schrecklich».

Prinz Harry äusserte sich im am Sonntag ausgestrahlten ITV-Interview unter anderem auch zu einem der meistdiskutierten Momente des Oprah-Winfrey-Interviews 2021. Im aktuellen Interview bestritt er nun, dass er und Meghan die königliche Familie damals des Rassismus beschuldigt hätten.

Prinz Harry-Interview: Diskussion um Archies Hautfarbe

Damals behauptete Meghan, dass es «Bedenken und Gespräche darüber gab, wie dunkel Archies Haut sein könnte, wenn er geboren wird». Archie ist das erste gemeinsame Kind von Harry und Meghan. Er kam im Mai 2019 in London zur Welt.

Daraufhin wurde Harrys Bruder Prinz William von einem Reporter direkt gefragt, ob er sich zu den Behauptungen äussern wolle. Dieser antwortete: «Wir sind keine rassistische Familie.»

Harry und Meghan. - dpa

Bradby griff das Thema auf und sagte zu Harry: «In dem Oprah-Interview beschuldigen Sie Mitglieder Ihrer Familie des Rassismus ...» Daraufhin widersprach der Herzog von Sussex: «Nein. Die britische Presse hat das gesagt. Hat Meghan jemals erwähnt, 'dass sie Rassisten sind'?»

Bradby fasste daraufhin zusammen: «Sie sagte, dass es beunruhigende Kommentare über Archies Hautfarbe gab. Würden Sie das nicht als grundsätzlich rassistisch bezeichnen?»

Harry verneinte und erklärte, es gebe einen «Unterschied zwischen Rassismus und unbewusster Voreingenommenheit ... die beiden Dinge sind unterschiedlich».

König Charles und Prinz Harry. - keystone

Er fügte hinzu: «Wenn man als Einzelperson oder als Institution erkennt, dass man unbewusste Vorurteile hat, dann kann man daraus lernen und wachsen ... Andernfalls werden unbewusste Vorurteile zu Rassismus.»

Harry äussert sich auch zu Lady Susan Hussey-Vorfall

Harry bezog sich auch auf einen rassistischen Vorfall um Lady Susan Hussey, eine langjährige Hofdame von Queen Elizabeth II. Ihr wurde vorgeworfen, rassistisch aufgeladene Fragen an Ngozi Fulani, die Gründerin der Wohltätigkeitsorganisation Sistah Space, gestellt zu haben.

Lady Susan Hussey trat nach dem Vorfall umgehend zurück. - imago/agefotostock

Fulani nahm an einem Empfang im Buckingham Palast zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen teil. «Was Ngozi Fulani passiert ist, ist ein sehr gutes Beispiel für das Klima innerhalb der Institution», sagte Harry.

Er betonte auch, dass er und Meghan Lady Susan «lieben». Sie habe der Herzogin von Sussex Rat und Hilfe angeboten, als sie zum ersten Mal der königlichen Familie beiwohnte.

«Wir denken, dass sie grossartig ist. Ich weiss auch, dass sie nie etwas Böses im Sinn hatte. Aber die Reaktion der britischen Presse und der Leute im Internet wegen der Geschichte waren schrecklich, absolut schrecklich», sagte er.