Rolle in Franken-Tatort ist für Valentina Sauca ein «Riesengeschenk»

Im neuen Franken-Tatort spielt Valentina Sauca eine Mutter, die den Mörder ihres Sohns sucht. Im Interview verrät sie, warum die Deutschen Krimis lieben.

Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) sind bestürzt über die aktuellen Entwicklungen des Falls in einer Szene aus dem Franken-«Tatort». - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Im neuen «Tatort: Warum» aus Franken suchen Eltern nach dem Mörder ihres Sohnes.
  • Im Interview verrät Valentina Sauca, was ihr am neuen Tatort gefällt.

Ein junger Mann wird ohne ersichtlichen Grund auf grausame Weise ermodet. Im neuen Franken-Tatort ermitteln nicht nur Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) und Felix Voss (Fabian Hinrichs). Auch die Eltern des Opfers helfen bei der Suche nach dem Mörder.

Gespielt werden die beiden von Valentina Sauca (54) und Karl Markovics (58). Im Interview mit «spot on news» verrät Sauca, was sie am Franken-«Tatort» mag.

Im Franken-Tatort «Warum» spielen Sie eine Mutter, die ihren Sohn durch ein Verbrechen verliert und auf eigene Faust Nachforschungen anstellt. Was hat Sie an dieser Rolle gereizt?

Valentina Sauca: Ich habe mich erst mal sehr gefreut, dass man mir so eine Rolle anbietet. Und das in Zusammenhang mit diesem fantastischen Regisseur, Max Färberböck. Karl Markovics ist zudem mein Film-Ehemann – das war ein unglaubliches Geschenk.

Dazu kommen die grossartigen Schauspieler im Franken-Tatort: Dagmar Manzel und Fabian Hinrichs, sowie in dieser Episode Götz Otto und Ralf Bauer. Herausgekommen ist meiner Meinung nach ein «Tatort»-Meisterwerk.

«Tatort: Warum»: Kriminalhauptkommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Kriminalhauptkommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) suchen nach einem Motiv für einen mysteriösen Mord. - BR/Hager Moss Film GmbH/Hagen Keller

Vor dem Thema hatte ich grossen Respekt. Es ist kompliziert, so etwas von sich fernzuhalten, aber ich denke, diese Abstraktion habe ich letztendlich gut hinbekommen.

Was mich an der Rolle ausserdem gereizt hat, ist, dass sehr viel über Emotion gehen musste. Und nicht über die Sprache. Diese Frau, die ich spiele, sagt nicht viel. Und genau dadurch kommuniziert sie.

Ich glaube, so ein schwerer Verlust ist wie eine sehr grosse Ohnmacht. Sprache ist plötzlich nicht mehr vorhanden. Wie spielt man diese Ohnmacht? Das war für mich der Reiz.

Es gibt sehr viele «Tatort»-Teams. Was ist das Besondere am Franken-Tatort?

Sauca: Es ist ein sehr ausbalanciertes «Tatort»-Team. Mit guten Dialogen, interessanten und witzigen Momenten. Ich mag auch die anspruchsvolle Erzählweise. Ein gelungener «Tatort» braucht nach meinem Geschmack eine gute Geschichte, die authentisch und glaubwürdig ist, und tolle Schauspieler.

Und das alles bietet der Franken-Tatort. Zudem gefällt mir, dass sie nicht zu viele Fälle im Jahr drehen. Ich bin ein Fan von Sachen, die nicht ständig präsent sind. Dadurch hat man das Gefühl, dass das, was kommt, neu und interessant ist.

Kommissar Felix Voss (Fabian Hinrichs) und Kommissarin Paula Ringelhahn (Dagmar Manzel) befragen im neuen Franken-Tatort die Empfangschefin im Hotel. - BR/Hager Moss Film GmbH/Hagen Keller

Verstehen Sie, warum die deutschen TV-Zuschauer Krimis so sehr lieben?

Sauca: Ich bin in Rumänien geboren. In diesem damals kommunistischen Land gab es offiziell keine Verbrechen. Natürlich fanden Morde statt, aber man hat nie etwas davon mitbekommen. Als ich nach Deutschland kam und «Aktenzeichen XY» sah, hat mich das sehr fasziniert.

Was dahintersteckt, ist wohl, dass jeder Mensch Angst vor irgendetwas hat. Wenn man seine Angst plötzlich in einem Film wiederfindet, ist das eine Form von Therapie. Ich kann dabei zusehen, wie das in 90 Minuten geklärt ist, und das schenkt Hoffnung.

Der Kampf Gut gegen Böse beschäftigt die Menschen darüber hinaus auch immer. Meist auf einem anderen Niveau, aber er ist täglich präsent.