«Schwindel»: Hengameh Yaghoobifarah schreibt über «queeres Begehren»

Mit «Schwindel» hat Hengameh Yaghoobifarah aus Berlin (D) einen neuen Roman herausgebracht. Das queere Beziehungsstück stösst auf positive Kritiken.

Hengameh Yaghoobifarah beleuchtet in «Schwindel» ein queeres Beziehungsgeflecht. - x.com/@tazgezwitscher

Hengameh Yaghoobifarahs neuer Roman «Schwindel» sorgt für Aufsehen in der deutschsprachigen Literaturszene. «In 'Schwindel' erzählt Hengameh Yaghoobifarah über queeres Begehren», heisst es im Klappentext.

Hengameh Yaghoobifarah bewirbt ihren neuen Roman auch auf Social Media. - Instagram/@habibitus

Das Buch behandelt die queere Vierecksbeziehung von Ava und ihren drei Geliebten Robin, Delia und Silvia. Die vier finden sich auf dem Dach eines Hochhauses wieder, wo sie sich mit ihren Beziehungen auseinandersetzen.

Yaghoobifarah beleuchtet queere Perspektiven

Der Roman beleuchtet verschiedene Facetten queerer Identitäten und verwendet dabei auch neue sprachliche Formen. «Wenn Delias Perspektive aufgegriffen wird, schreibt Yaghoobifarah statt 'er' und 'sie' 'demm' und 'dey'», berichtet die «FAZ».

Die Figuren verkörpern unterschiedliche Typen der queeren Community. Dabei werden auch Vorurteile und Konflikte innerhalb der Szene thematisiert.

«Jede der Konkurrent*innen verkörpert einen anderen Typus der queeren Gemeinde mit eigenen Vorurteilen», so der NDR.

Gute Kritiken für neuen Roman

Die bisherigen Rezensionen fallen überwiegend positiv aus. Die «FAZ» lobt: «Selten wurde so aufregend über Begehren geschrieben wie in Hengameh Yaghoobifarahs queerem Roman». Auch die sprachliche Gestaltung findet Anklang.

Kritiker reagieren in weiten Teilen positiv auf «Schwindel» von Hengameh Yaghoobifarah. - Instagram/@habibitus

Der «NDR» hebt den Humor des Buches hervor: «'Schwindel' hat nachdenkliche wie unterhaltsame Passagen, steckt voller Schmerz, Scham und Angst, aber mindestens genauso viel Witz – und Selbstironie».

Von Kiel nach Berlin

Hengameh Yaghoobifarah wurde 1991 im norddeutschen Kiel geboren und lebt und arbeitet in Berlin. Yaghoobifarah identifiziert sich als nichtbinär.

Yaghoobifarah zog es von Kiel nach Berlin. - Open Street Map

Von 2016 bis 2022 schrieb Yaghoobifarah unter anderem die Kolumne «Habibitus» für die «taz». Die Texte behandeln Themen wie Mode, Rassismus und Kritik am linken Milieu.

Bekanntheit durch umstrittene Polizei-Kolumne

Im Juni 2020 sorgte Yaghoobifarahs Kolumne «All cops are berufsunfähig» für bundesweite Empörung. Der Text schlug unter anderem vor, Polizist*innen auf der Mülldeponie zu entsorgen.

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Die Kolumne löste eine Welle der Kritik aus. Selbst innerhalb der «taz»-Redaktion habe es heftige Diskussionen über den Text gegeben, so «Die Zeit».

Der damalige deutsche Innenminister Horst Seehofer erwog sogar eine Strafanzeige gegen Yaghoobifarah. Letztendlich sah er jedoch davon ab.