Sophie Passmann und Joko Winterscheidt: «Wir folgen keinem Konzept»
Joko Winterscheidt und Sophie Passmann starten am 18. Mai einen gemeinsamen Podcast. Warum dieser «Sunset Club» heisst und was sie aneinander schätzen.
Das Wichtigste in Kürze
- Joko Winterscheidt und Sophie Passmann starten gemeinsamen Podcast "Sunset Club".
- Die beiden schätzen sich gegenseitig für ihre Eigenschaften und wollen voneinander lernen.
- Der Podcast wird donnerstags veröffentlicht und es könnten Promi-Gäste auftreten.
Moderator Joko Winterscheidt (44) und Autorin Sophie Passmann (29) starten ab dem 18. Mai den Podcast «Sunset Club». Hörbar ist dieser immer donnerstags – überall, wo es Podcasts gibt. Wie die beiden auf die Idee zu dem gemeinsamen Projekt kamen und was die Hörer erwartet, verraten die beiden im Interview. Zudem erzählen sie, was sie am jeweils anderen bewundern und was sie voneinander lernen können.
Wie kam es zu der Idee, einen gemeinsamen Podcast zu starten?
Sophie Passmann: Auf Dauer ist die Scham, ein Promi ohne Podcast zu sein, halt unerträglich. Joko und ich, wir brauchen uns.
Joko Winterscheidt: Wir haben uns zweimal in Shows von Klaas und mir gesehen und auf dem Flur vor der Aufzeichnung freundlich begrüsst. Da war klar, wir machen einen Podcast zusammen, alles andere wäre fatal.
Wie gut kannten Sie sich davor?
Passmann: Nicht gut genug, um einen Podcast zusammen zu starten. Das haben wir dann nachgeholt. Wir sind sehr lange Abendessen gegangen, das war ein lustiger Abend. Das erzählen wir dann aber in der ersten Folge alles.
Winterscheidt: So gut, dass ich sagen konnte: Klar, kann ich dir die Nummer von Sophie schicken – wenn jemand danach gefragt hat. Aber nur, weil ich jemanden kannte, der ihre Nummer hatte.
Was schätzen Sie an dem jeweils anderen?
Passmann: Einfach. Joko ist liebenswürdig, lustig, herzlich und schlau. Und tausend andere Sachen bestimmt auch noch, aber die lerne ich ja jetzt erst kennen.
Winterscheidt: Sophie ist wahnsinnig schnell im Kopf, da muss ich in meinem Alter knallwach sein. Das Blut fliesst bei mir halt nicht mehr so schnell, da könnte ich natürlich auch Ilja Rogoff nehmen, aber ich kann so schlecht Tabletten schlucken.
Sie sind 29 und 44 Jahre alt. Welchen Einfluss hat das auf den Podcast?
Passmann: Zwischendurch benutzt Joko Wörter für junge Leute falsch, dafür weiss er mehr übers Leben als ich. Im Grunde spielt der Altersunterschied also keine grosse Rolle. Ich bin aber auch eine alte 29-Jährige und er ein junger 44-Jähriger.
Was können Sie voneinander lernen?
Passmann: Ich möchte von Joko folgende konkrete Dinge lernen: Beliebt werden. Herzlich lachen über alle Witze. Zehn Jahre dasselbe Brillenmodell tragen. Einen fluffigen Hefeteig backen. Wie man sich im Fernsehen hält. Fahrradfahren.
Winterscheidt: Sophie hat ein grosses Wissen in der Welt von Gourmet-Speisen und Getränken. Mit diesem Wissen kann ich natürlich Eindruck machen bei meinen alten Freunden, dafür muss ich es mir nur merken können.
Wie kam es zu dem Namen «Sunset Club»?
Passmann: So wie für Popmusik die Songtexte entstehen: Viele Leute sitzen in einem Raum und stammeln Wörter vor sich hin, in der Hoffnung, welche zu finden, die zusammen gut klingen. Es wird erstaunlich wenig um Sonnenuntergänge gehen in dem Podcast.
Winterscheidt: Ich finde es gut, dass wir so ehrlich sind, genau so war es. Das Hashtag «sunset» ist eines der beliebtesten der Welt und ein Club ist auch was Tolles. Wir haben quasi «best of both worlds» zusammengefügt zu einem Podcast-Namen.
Welche Assoziationen verbinden Sie mit dem Begriff Club? Welche Erfahrungen mit Clubs haben Sie in irgendeiner Art und Weise bereits gemacht?
Passmann: Ich war als Teenagerin nur mal Mitglied in einem Handball-Verein. Seitdem sehne ich mich danach, endlich mal so richtig Fan von einem Fussball-Verein zu werden, damit man an den Wochenenden was zu tun hat. Leider interessiere ich mich überhaupt nicht für Fussball. Der «Sunset Club» ist ein guter Kompromiss.
Winterscheidt: Der Club ist für mich der 1. FC Nürnberg, ein Verein, der seine grössten Erfolge in den 20er-Jahren des letzten Jahrhunderts hatte, da wollen wir anknüpfen.
Sie sind beide viel beschäftigt. Wie passt da ein Podcast noch in den Terminkalender?
Passmann: Meine Kinder sind alt genug, um selbst den Porsche zur KiTa zu nehmen, ich habe die Vormittage deswegen entspannt Zeit.
Winterscheidt: Ich wusste gar nicht, dass du nen Porsche hast.
Sie haben beide Podcast-Erfahrung. Hat Ihnen das für das neue Projekt geholfen?
Passmann: Mir hilft das vor allem dabei, nicht ständig dieselben unglaublich anstrengenden Füllwörter zu benutzen, weil ich in ausreichend vielen Podcasts schon darauf hingewiesen wurde, wie nervig das ist. «Tatsächlich» zum Beispiel habe ich früher zwölfmal in jedem Satz gesagt. Kam in der ersten Folge vom «Sunset Club» kein einziges Mal vor.
Winterscheidt: Wir folgen so gar keinem Konzept, das ist gut, das kommt mir sehr zugute. Wir drücken auf «Record» und eine Stunde später auf «Stopp». Dazwischen besprechen wir Alltagsbeobachtungen von Sophie und meine Burnrate. Also alles wie immer.
Die Konkurrenz in der Podcast-Landschaft ist gross ...
Passmann: Konkurrenz gibt es nicht, man nennt das «Liebe Mitbewerber», habe ich gelernt. Es kann nie genug Podcasts geben, es kann ja auch nicht genug Bücher und Filme geben.
Winterscheidt: Wir sind die neuen, wir stellen uns hinten an und freuen uns über jeden Ratschlag der älteren Podcaster da draussen.
Wird es (Promi-)Gäste geben?
Passmann: Promigäste waren das, womit Joko mich in den «Sunset Club» gelockt hat. Ich hoffe stark, dass sich sehr bald die ersten Prominenten melden, die bei uns mitmachen wollen.
Winterscheidt: Einfach DM an unsere Insta-Accounts bitte.