Taylor Swift soll heimlich Fans an Konzert fotografieren lassen

Gesichtserkennung wird schon öfters bei Veranstaltungen genutzt. So auch bei Taylor Swift. Die Nutzung der Software bei solchen Events ist umstritten.

Wie mit den Daten und Bildern der Konzertbesucher umgegangen wird, ist fraglich. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • An einem Taylor-Swift-Konzert haben versteckte Kameras die Fans fotografiert.
  • Mit Hilfe von Gesichtserkennungssoftware sollen so Stalker ausfindig gemacht werden.

Versteckte Kameras sollen auf einem Konzert der US-Sängerin Taylor Swift im Mai die Gesichter von Besuchern gescannt haben, um Stalker zu identifizieren.

Die Aufnahmen seien heimlich gemacht worden, während die Fans sich auf einem Bildschirm Videos der Konzertproben angesehen hätten, sagte der Sicherheitsexperte Mike Downing dem Musikmagazin «Rolling Stone» am Donnerstag (Ortszeit).

Der Experte arbeitet in leitender Funktion für ein Unternehmen, das grosse Konzerthallen wie den Madison Square Garden in New York in Sicherheitsfragen berät.

Laut Downing, der nach eigener Aussage bei dem Swift-Konzert im kalifornischen Pasadena vor Ort war, wurden die Daten anschliessend an einen Kontrollposten in Nashville gesendet. Dort habe man sie mit einer Datenbank abgeglichen, in der die Gesichter von Hunderten Stalkern der US-Sängerin gespeichert sind.

Laut einer Studie der Georgetown University aus dem Jahr 2016 sind die Gesichter von rund 117 Millionen Menschen bereits in Datenbanken gespeichert. Swifts Management hat auf Medienanfragen zu den Vorwürfen bisher nicht reagiert.

Heikles Thema

Software zur Gesichtserkennung wird bei Konzerten und Sportveranstaltungen immer öfter genutzt. Kritiker sind besorgt über die Auswirkungen.

Die Technologie sei nicht perfekt und könne Unschuldige treffen, sagte Jay Stanley von der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) dem britischen «Guardian». Fraglich sei auch, wie mit den gesammelten Daten umgegangen werde, ob sie gespeichert oder weitergegeben würden.