Abstimmung über Efas: Widmer-Schlumpf greift in Abstimmungskampf ein
Nun greift auch alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf in den Abstimmungskampf ein, als Präsidentin von Pro Senectute.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Gesundheits-Vorlage Efas sind sich Seniorenverbände uneinig.
- Pro Senectute schickt Ex-Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf vor, um für ein Ja zu werben.
- Der Verband Vasos widerspricht: Efas sei eine problematische Reform.
Bei der Reform zur einheitlichen Finanzierung von ambulanten und stationären Leistungen (Efas) sind sich auch die Seniorenverbände nicht einig. Die Fach- und Dienstleistungsorganisation Pro Senectute hat mitgeteilt, sie unterstütze die Reform. Das scheint wenig überraschend: Die Finanzierung der Langzeitpflege steht im Fokus und dies betrifft insbesondere die Seniorinnen und Senioren.
Widmer-Schlumpf zu Efas: «Höhere Lebensqualität»
Als Pro-Senectute-Präsidentin wirbt nun also auch alt Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf für ein Ja am 24. November. Sie betont den Aspekt, dass dank Efas Menschen so lange wie möglich in ihrem vertrauten Umfeld betreut werden könnten: «Sie profitieren in der Regel von besseren Lebensbedingungen und einer höheren Lebensqualität.»
So könne der Eintritt ins Heim, sofern überhaupt notwendig, zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Das wünschten sich sehr viele ältere Menschen und sei auch kostengünstiger, bestätigt auch Bea Heim. Die ehemalige Nationalrätin ist Präsidentin von Vasos, der «Vereinigung aktiver Senior:innen- und Selbsthilfeorganisationen der Schweiz».
Nur: Dazu müsse das Spitexangebot ausgebaut werden und die Spitexorganisationen müssten noch mehr qualifiziertes Pflegepersonal anstellen. «Davon ist im Zusammenhang mit Efas nichts zu lesen», so Bea Heim.
Ist Efas fair oder nicht?
«Efas bringt Fairness ins System», erklärt dagegen Eveline Widmer-Schlumpf. Es gebe wegen der einheitlichen Finanzierung keinen Druck mehr, ältere Menschen vorschnell ins Heim zu überweisen. Sondern: «Das Wohl der betroffenen Menschen muss im Vordergrund stehen.»
Bea Heim sieht dagegen – «wenn man dem überhaupt so sagen kann» – nur Fairness gegenüber den Versicherungen. Fairness gegenüber den Versicherten gebe es aber kaum: «Sie müssen mit zusätzlichen Prämienschüben rechnen.»
Auch gegenüber den Pflegebedürftigen gebe es wohl kaum Fairness. Wie für alle Versicherten würden auch für sie die Krankenkassenprämien mit Efas steigen. Sie würden aber auch zusätzlich zur Kasse gebeten: «Denn die bisherige Deckelung der Kostenbeteiligung wird mit Efas gestrichen.»
Für Pro-Senectute-Präsidentin Eveline Widmer-Schlumpf erhöht Efas die Kostentransparenz, eliminiert Fehlanreize und bringt insgesamt Vorteile. Für Vasos-Präsidentin Bea Heim aber ist Efas «eine problematische Reform mit starken Nebenwirkungen für die Bevölkerung».