Cassis setzt voll auf Italianità
Er ist als «Der Tessiner» zur Bundesratswahl angetreten. Und kaum im Amt macht Ignazio Cassis ernst mit mehr Italianità in Bundesbern: Er holt eine renommierte Journalistin in seinen Stab, die spezifisch für die Anliegen der italienischen Schweiz und die Dossiers mit Italien zuständig sein wird.
Das Wichtigste in Kürze
- Bundesrat Ignazio Cassis setzt auf Italianità in Bundesbern.
- Für die Beziehungen zur italienischsprachigen Schweiz und zu Italien hat er eigens eine Stabsstelle geschaffen.
- Am 1. Februar wird die Tessiner Journalistin Anna Fazioli ihr neues Amt antreten.
Das Tessin brauche wieder eine Stimme im Bundesrat – unter anderem wegen dieser Forderung ist Ignazio Cassis überhaupt in den Bundesrat gewählt worden. Und das Tessin soll definitiv einen Platz behalten in Cassis’ Herz – und im Kopf, wenn der vom Tagesgeschäft zu sehr abgelenkt ist.
Dafür sorgen soll Anna Fazioli, langjährige Bundeshauskorrespondentin für Tessiner Zeitungen, zuletzt den «Corriere del Ticino». Obwohl Ignazio Cassis Aussenminister ist, soll sie als Stabsmitarbeiterin die Kontakte mit den Kantonen Graubünden und Tessin pflegen. Ein weiterer Schwerpunkt seien die Beziehungen mit Italien.
Italianità auf beiden Seiten der Grenze
Hier dürfte die Tätigkeit von Anna Fazioli denn auch am meisten zum Tragen kommen: Wenn die italienische Politik Auswirkungen hat auf die italienischsprachige Schweiz, Stichwort Grenzgänger. Ein Thema, dass dem eingebürgerten Ignazio Cassis rein schon aus biographischen Gründen naheliegt: Seine Eltern zogen einst von Luino (I) nach dem nur 6 Kilometer entfernten Sessa (TI). Ein Grenzgänger der besonderen Art also.