Coronavirus: Alain Berset will Sport-Stadien ab Oktober teilweise füllen
Am Mittwoch wird der Bundesrat über die umstrittene 1000er-Regel für Events diskutieren. Alain Berset möchte das geltende Regime bis Ende September verlängern.
Das Wichtigste in Kürze
- Alain Berset wird am Mittwoch dem Bundesrat die Planung zur Event-Obergrenze vorstellen.
- Die 1000er-Regel soll bis Ende September verlängert werden – es bahnt sich Widerstand an.
Der Bundesrat ist zurück aus den Sommerferien und muss gleich einen wegweisenden Corona-Entscheid fällen. Das totale Verbot aller Anlässe mit über 1000 Personen läuft nämlich im August aus. Gespannt blicken vor allem Schweizer Sportclubs auf die geplante Sitzung vom Mittwoch.
Am Dienstagabend berichten verschiedene Schweizer Zeitungen über den Plan von Alain Berset: Offenbar hat sich der Gesundheitsminister für eine Kompromiss-Lösung entschieden. Die umstrittene 1000er-Regel soll noch um einen Monat verlängert werden (bis Ende September). Das geht etwa aus Recherchen des «Tages-Anzeigers» hervor.
Berset und seine Vorsteher wollen demnach die sechs Wochen nutzen, um mit Kantonen und Veranstaltern einen neuen Weg auszuhandeln. Bei dem Nachfolgeregime sollen Grossanlässe dann wieder möglich sein, gleichzeitig aber verhindert werden, dass die Corona-Zahlen emporschnellen, schreibt der «Tagi».
Die neue Regelung soll national gelten, aber von den jeweiligen Kantonen bewilligt und ihre korrekte Durchführung kontrolliert werden. Nicht ganz klar sei aufgrund der Quellenlage, ob auch bei Messen, Festivals und anderen Kulturanlässen einheitliche Regeln angestrebt werden.
Alain Berset muss mit Widerstand rechnen
Am Mittwoch tritt die Landesregierung erstmals seit dem 1. Juli zusammen. Dabei wird der Antrag von Alain Berset im Zentrum stehen. Interessant: Mit der Kompromiss-Lösung dürfte er dabei nicht mehr auf Fundamentalopposition stossen.
Doch offenbar werden sich die FDP- und SVP-Bundesräte gegen eine Verlängerung des gültigen Regimes wehren. Finanzminister Ueli Maurer (SVP) etwa beantragt in einem schriftlichen Mitbericht, dass das Totalverbot bereits am 15. September fällt und durch das neue Regime abgelöst wird, so der «Tagi».
Der Partei-Kollege von Maurer, Guy Parmelin, strebt in einem schriftlichen Gegenantrag offenbar sogar den 1. September an. Gemäss dem Nachrichtenportal «Watson» wollen auch die zwei FDP-Bundesräte bereits ab September keine 1000er-Grenze mehr.
Wie Sportministerin Viola Amherd (CVP) dazu steht, ist unklar. Wie der «Blick» festhält, hat sie sich bis anhin immer für strenge Corona-Massnahmen ausgesprochen.