Coronavirus: BAG verwirrt mit falscher Erfassung von Delta-Proben
Das Bundesamt für Gesundheit erfasst alle Varianten des Coronavirus. Gestern fiel der Delta-Anteil auf knapp 70 Prozent. Das Problem wurde mittlerweile gelöst.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Delta-Variante von Covid-19 dominiert seit einiger Zeit das Infektionsgeschehen.
- Gestern machte Delta nur noch 69,3 Prozent der am 23. Oktober sequenzierten Fällen aus.
- Laut BAG wurden die Ergebnisse der Sequenzierungen «temporär inkorrekt zugeordnet».
Seit Ende Juni macht die Mutation des Coronavirus B1.617.2 den Grossteil des Infektionsgeschehens in der Schweiz aus. Sie wird auch Delta genannt.
Im Schnitt liegt der Anteil an Delta-Fällen bei 98 bis 99 Prozent, und dies seit rund drei Monaten. Am 23. Oktober jedoch fiel ihr Anteil auf nur noch 69,3 Prozent aller sequenzierter Fälle. Was ist geschehen?
Auf Anfrage von Nau.ch antwortet das BAG: «Der scheinbare Rückgang lag an temporär inkorrekt zugeordneten Untervarianten von Delta unter neu analysierten Sars-CoV-2-Fällen. Dies ist mittlerweile behoben.» Heisst also, das BAG hat die ihnen zugeschickten Sequenzierungsergebnisse den falschen Tagen zugeordnet.
Sehr niedrige Sequenzierung von positiven Coronavirus-Fällen
So kam es zum Abstieg von Delta, ohne, dass eine andere Variante ansteigen musste. Also bleibt alles beim Alten. Es gebe auch keine neue besorgniserregende Variante, sagt der Sprecher.
Er fügt hinzu: Auch die jüngsten Daten seien mit Vorsicht zu interpretieren. «Die Daten treffen teils zeitverzögert ein. Und die Anzahl der insgesamt sequenzierten Fälle unter den neuesten Fällen ist stets sehr niedrig.»