KVI-Gegner vs Befürworter: Wer hat mehr Geld?
In beiden Lagern der Konzern-Initiative sitzen grosse Player mit viel Geld. Doch wer investiert am meisten in den Abstimmungskampf?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Abstimmungskampf für und gegen die Konzern-Initiative läuft auf Hochtouren.
- Entsprechend hoch sind auch die jeweiligen Budgets.
- Doch keine Seite will ihre Gelder offenlegen, die Schätzungen gehen weit auseinander.
Die Kampagne rund um die Konzern-Initiative sorgt in den letzten paar Tagen für ordentlichen Gesprächsstoff. Von beiden Seiten wird behauptet, das andere Lager führe einen unsauberen Abstimmungskampf.
Schon bevor der Kampf begonnen hatte, spekulierten die Medien, wie viel Geld wohl in die Kampagne gesteckt würde. Es handelt sich nämlich um bekanntlich grosse Player: Auf der Pro-Seite NGO wie der WWF, auf der Contra-Seite Wirtschaftsverbände wie Economiesuisse. Vor einem Jahr wurde geschätzt, dass die Gegnerseite bis zu acht Millionen, die Befürworter über eine Million Franken investieren würden.
Doch das hat sich geändert. Immer mehr Akteure schlossen sich je einer Seite an, der Kampf wurde zu einem regelrechten Krieg. Entsprechend wurden wahrscheinlich die Budgets erhöht.
Schätzungen gehen (ziemlich) weit auseinander
Die «Aargauer Zeitung» schätzt aktuell, dass die Kampagne der Initianten seit 2015 über 3,9 Millionen Franken eingesammelt haben. Bei dieser Schätzung stammen die Gelder aus den Organisationen, welche das Anliegen unterstützen. Auch Spenden sollen einen kleinen Teil, etwa 800'000 Franken, ausmachen.
Gemäss Schätzungen des «Tagesanzeiger» sollen beide Lager zusammen über 18 Millionen Franken für ihre Kampagne ausgegeben haben. Dabei soll das Initiativ-Lager 13 Millionen davon tragen. Diese Zahl setze sich laut dem Artikel aus Kosten für Briefwurfsendungen, Inseraten, Plakaten und Social Media Posts zusammen. Laut den Initiantinnen und Initianten ist der Betrag aber «viel zu hoch und aus der Luft gegriffen».
Gegnerseite inseriert deutlich mehr
Die Gegner sollen also nicht acht, wie früher geschätzt wurde, sondern «nur» fünf Millionen aufgewendet haben. Der Autor des Artikels argumentiert, dass das Gegenlager weniger auf Plakate in Städten setze, was weniger koste. Auch solle die Kampagne des Nein-Lagers vermehrt Online stattfinden. Den Betrag von acht Millionen wurde jedenfalls von Economiesuisse zurückgewiesen.
Was stimmt also? Keine Seite will ihre Gelder offenlegen.
Eine Analyse der «Année Politique» (Universität Bern) suggeriert, dass die Nein-Kampagne mehr Geld für Print-Inserate ausgibt: «Wie bei Initiativen üblich, inseriert die Gegnerschaft wesentlich häufiger als die Unterstützerseite.» 71.5 Prozent der Inserate soll das Nein-Lager tragen. Zum Budget der Kampagnen sagt die Untersuchung nichts.