Linke wollen den Bauern ein Viertel ihrer Nutztiere wegnehmen
Um das Klima zu schützen, fordern Linke und Grüne deutlich weniger Nutztiere in den Schweizer Ställen. Die Idee stösst auf heftigen Widerstand.
Das Wichtigste in Kürze
- Grüne, SP und GLP fordern eine Reduktion des Nutztierbestandes um rund einen Viertel.
- Der Vorschlag stösst allenthalben auf viel Widerstand.
Um das Klima zu schützen, soll der Fleischkonsum reduziert werden. Grüne und Linke fordern einen Monat vor den Wahlen, dass die Schweizer Landwirtschaft ihren Nutztierbestand um einen Viertel reduziert.
«Wir wollen keine Massentierhaltung und keine Futtermittelimporte mehr», erklärt der Umweltwissenschaftler und Nationalrat Bastien Girod (Grüne/ZH) gegenüber der «Rundschau». Die Bevölkerung solle mehr vegetarisch essen.
«Wenn alle Menschen auf der Welt so viel Fleisch essen würden wie die Schweizer, dann hätten wir keinen Regenwald mehr», erklärt Girod. Deshalb: «Langfristig ist das also nicht nachhaltig.»
Widerstand vom Bauernverband und der SVP
Gar nicht einverstanden ist CVP-Nationalrat und Bauernverbandspräsident Markus Ritter. Er hält den Vorschlag für eine Schnappsidee. «Wir versuchen, so wenig wie möglich und nur nachhaltig produziertes Futter zu importieren.»
Auch SVP-Nationalrat Mike Egger kommt im Beitrag zu Wort. Für den Metzger wird Fleisch zu Unrecht «immer mehr wie Zigaretten behandelt».
Support für die Idee gibt es hingegen von der SP und der GLP. Die Schweiz habe viel mehr Nutztiere als mit inländischem Futter ernährbar sind. Die Futtermittelimporte würden letztendlich den Regenwald belasten.
Die Landwirtschaft ist weltweit für etwa ein Drittel des menschgemachten Klimawandels verantwortlich. Das von Kühen ausgestossene Methan und grossflächige Waldrodungen für den Soja-Anbau belasten das Klima. Im August warnte der Weltklimarat IPCC vor den Folgen.