Nachrichtendienst: Kein Kommentar zu russischen Anschlagsplänen

Die angeblihen Anschlagspläne der russischen Regierung gegen Rüstungsfirmen-Chefs sorgen für Aufsehen.

Nach möglichen Anschlagsplänen der russischen Regierung gegen den Chef von Rheinmetall schweigt der Nachrichtendienst zur Sicherheitslage von Rüstungsfirmen in der Schweiz. (Symbolbild) - keystone

Nach dem Bekanntwerden möglicher Anschlagspläne der russischen Regierung gegen den Chef des deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall hält sich der Nachrichtendienst des Bundes zur Gefahrenlage für Mitarbeitende von Rüstungsfirmen in der Schweiz bedeckt. Man äussere sich weder zu Einzelfällen noch zu operationellen Tätigkeiten. So hiess es auf Anfrage von Keystone-SDA.

Auch kommentiere der Nachrichtendienst des Bundes (NDB) keine Medienberichte. Dies teilte eine Sprecherin am Freitag weiter mit. Bei allfälligen konkreten Hinweisen informiere der NDB stets die zuständigen Stellen.

Aktivitäten ausländischer Geheimdienste

Die russischen, chinesischen, iranischen und einige weitere Nachrichtendienste seien neben der Spionage für eine ganze Reihe weiterer Aktivitäten bekannt. Diese reichten von Belästigungen und Einschüchterungen von Oppositionellen oder Botschaftsangestellten bis hin zu Entführungen, Anschlägen und Sabotageakten.

Auch das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat keine Kenntnis von Drohungen oder Anschlagsplänen auf Mitarbeitende von Schweizer Rüstungsfirmen wie der Ruag. Dies teilte Fedpol am Freitag auf Anfrage mit. Ausserdem fielen Mitglieder privatwirtschaftlicher Unternehmen nicht unter den Schutzauftrag des Fedpol.

Sicherheitsmassnahmen bei Ruag

Beim Schweizer Rüstungskonzern Ruag hiess es zeitgleich auf Anfrage, dass Massnahmen und Vorkehrungen betreffend die Sicherheit nicht in Zusammenhang mit den angeblichen Anschlagsplänen stehen würden. Zur konkreten Ausgestaltung der Massnahmen werde nicht kommuniziert. Die Ruag nehme die Sicherheit seiner Mitarbeitenden sehr ernst.

US-Geheimdienste sollen einem Bericht des US-Senders CNN zufolge Anfang des Jahres Pläne der russischen Regierung zur Ermordung von Rheinmetall-Chef Armin Papperger aufgedeckt haben. Dem CNN-Bericht zufolge war das Vorhaben Teil einer geplanten Mordanschlagsserie auf Führungskräfte von Rüstungskonzernen in ganz Europa. Der Kreml dementierte die Berichte über russische Anschlagspläne am Freitag derweil.