Polit-WG lacht über Twitter-Memes mit
Über Nacht wurde die Polit-WG zur Meme-Sensation auf Twitter. Die Mitbewohner lachen aber gelassen mit, wenn sie zum Witz werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In Bern haben drei junge Nationalratsmitglieder eine WG gegründet.
- Nach erneuter Berichterstattung über die Polit-WG wurden sie zu einem Meme.
- Störend sei das aber nicht, wie Mike Egger und Andri Silberschmidt sagen.
Die drei Nationalratsmitglieder Andri Silberschmidt, Mike Egger und Franziska Ryser leben gemeinsam in einer WG in Bern. Sie gehören alle einer anderen Partei an. Ryser ist Grüne, Egger SVPler und Silberschmidt Freisinniger.
So geraten die drei Jungpolitiker immer wieder ins Visier der Medien. Regelmässig werden sogenannte «Homestorys» über die Polit-WG publiziert, worin über das Zusammenleben der Drei berichtet wird: Stets ist zudem ein Fotograf oder eine Fotografin dabei. So auch in der letzten «Sonntagszeitung».
Nach dem Erscheinen des Artikels am Sonntag machten sich verschiedene Satire-Accounts auf Twitter an die Arbeit. Innert kürzester Zeit entwickelten sich die – zahlreichen – Fotos zu Memes. Wer in der Schweizer Twitter-Bubble unterwegs war, konnte diesen kaum entkommen. Dazu gehören Schweizer Politiker, auch jene der Polit-WG.
«Ich musste noch selten so viel lachen, wie wegen diesen Memes», sagt Andri Silberschmidt gegenüber Nau.ch. «Es ist unglaublich, was den Leuten in den Sinn kommt.» Er sei ein paar Accounts aufgrund der Memes sogar gefolgt.
Sein Mitbewohner Mike Egger nimmt es ebenfalls mit Humor: «Ich finde, man muss auch über sich selbst lachen können.»
Wieso ist denn das Meme-Potenzial der Polit-WG so gross? «Nach der Covid-Krise und jetzt der schrecklichen Ukraine-Krise, tut es vielleicht gut, an etwas anderes zu denken», mutmasst Egger.
Gestellte Fotos bieten sich als Vorlage an
Silberschmidt überlegt und antwortet: «Einerseits gibt es sicher viele Fotos. Andererseits gehört es zu diesen Medienbesuchen dazu, dass die Fotos gestellt werden.» Das biete den Meme-Machern gute Vorlagen, glaubt der ehemalige Präsident der Jungfreisinnigen.
Dass es so viele Bilder der WG gibt, stört Mike Egger nicht. Es sei sogar eine Ehre: «Sie soll ja zeigen, dass man in der schweizerischen Politik hart miteinander debattieren, aber auch gemeinsam ein Bier oder Kaffee trinken kann.»
Umfrage
Haben Sie auch schon einmal in einer WG gewohnt?
Die Wohngemeinschaft sei aber nicht nur ein Symbol für das Miteinander in der Politik. «Zu Dritt kann man sich die Kosten teilen», so Egger. Er verrät zudem: «Wir sind alle Teil von verschiedenen Kommissionen, dementsprechend ist fast jede Woche jemand in der WG.» Die Wohnung stehe also keinesfalls leer, sobald die Session zu Ende gehe.