Roberto Martullo-Blocher tritt wegen der Kirchensteuer aus Kirchgemeinde Meilen aus
Die katholische Kirchgemeinde der Zürcher Seegemeinde Meilen steht im Clinch mit Roberto Martullo-Blocher. Mittelpunkt der Diskussion ist die erhobene Kirchensteuer.
Das Wichtigste in Kürze
- Roberto Martullo-Blocher ist aus der katholischen Kirchgemeinde seines Wohnorts Meilen ZH ausgetreten.
- Grund dafür ist vermutlich ein Streit mit der Kirchgemeinde wegen des Steuerfusses.
- Martullo-Blocher bezahlt nun seine Kirchenbeiträge in den Solidaritätsfonds von Bischof Huonder ein.
Knatsch um die Kirchengemeinde-Steuern in der Zürcher Seegemeinde Meilen. Mittendrin: Roberto Martullo-Blocher. Der Grund: der Steuerfuss der katholischen Kirchengemeinde-Steuer. Eigentlich wollte die katholische Kirche von Meilen der Steuerfuss von neun auf sieben Prozent senken.
Roberto Martullo-Blocher soll – seinerseits bis vor kurzem Teil der Kirchenpflege – die Senkung als eine zu kleine Reduktion befunden haben und verlangte einen Rückgang auf fünf Prozent. Diese wurde von der Kirchengemeinde aber abgelehnt und man entschied sich für die moderatere Reduktion.
Austritt und weniger Steuereinnahmen
Inzwischen ist Roberto Martullo-Blocher aus der katholischen Kirchgemeinde von Meilen ausgetreten. Damit hat die Kirchgemeinde ihren wichtigsten Steuerzahler verloren, vermutet die «Zürichsee Zeitung». Stattdessen bezahlt der Schwiegersohn von Christoph Blocher sein Geld direkt in den Solidaritätsfonds von Vitus Huonder ein, dem Bischof von Chur GR. Für die katholische Kirche in Meilen bedeutet der Austritt eine Erhöhung des Steuerfusses auf die nächste Periode. Wie hoch diese ausfallen wird, ist aber nicht klar.
Martullo-Blocher liebt grosse Auftritte
Es ist nicht das erste Mal, bei dem sich Roberto Martullo-Blocher in der Zürcher Seegemeinde inszeniert. Im vergangenen Dezember entbrannte in Meilen ein Streit um den Fuss der Gemeindesteuer – der Gemeinde drohte die Pleite. Nach einer mehrstündigen Diskussion, schritt der Blocher-Schwiegersohn ans Rednerpult, zückte sein Portemonnaie und erklärte, dass eine Steuerfusserhöhung – trotz Meilens Defizite von neun Millionen Franken – nicht nötig sei. Er müsse noch eine Nachsteuer von 6,4 Millionen Franken bezahlen. Der Antrag wurde dann auch von 422 Stimmberechtigten abgelehnt.