«Schneider-Ammann sollte sich die Rücktrittsfrage stellen»
Wie gut ist die Schweizer Sozialdemokratie in Form? SP-Chef Christian Levrat zieht im Nau-Interview zum Jahresabschluss Bilanz – und wagt eine Prognose, welche Bundesräte 2018 abtreten.
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Nau - Unsichere Zeiten für die Welt, aber auch für die SP in der Westschweiz: Sorgenfalten bei Christian Levrat.
Das Wichtigste in Kürze
- Gewinne in der Deutschschweiz, «labile Situation» in der Westschweiz: SP-Präsident Christian Levrat zieht Bilanz.
- Für 2018 hofft er auf ein grösseres Engagement der Schweiz für den Weltfrieden.
- Auch mit einem Bundesratsrücktritt könnte man ihm Freude bereiten: Johann Schneider-Ammann ist für Levrat fällig.
Das Politjahr 2017 ist schon fast in den Büchern. Nau schaut in der Altjahrswoche mit den Parteipräsidenten auf Erfolge und Niederlagen zurück. Den Anfang macht SP-Boss Christian Levrat.
In der Deutschschweiz kann dieser auf Wahlerfolge zurückblicken. Zum Beispiel im Aargau habe man sehr gut abgeschnitten. In der Westschweiz dagegen arbeite man noch daran.
Sorgenvoller Blick in die weite Welt
Auf der weltpolitischen Bühne seien unsichere und labile Zeiten angebrochen wie seit 20 Jahren nicht mehr, bilanziert Levrat. US-Präsident Trump gefährde den Handel, Konflikte in Nahost und Südostasien gefährden den Weltfrieden. Die Schweiz müsse sich noch stärker als Vermittlerin anbieten.
Hoffung auf Bundesratsrücktritte
Fürs nächste Jahr seien Rücktritte im Bundesrat nicht auszuschliessen. «Von mir aus könnte sich der Wirtschaftsminister diese Frage stellen», hofft Levrat – auf Johann Schneider-Ammann (FDP) ist er nicht besonders gut zu sprechen.
Finanzminister Ueli Maurer (SVP), der schon zwei Jahre länger im Bundesrat sitzt, steht für Levrat aber offenbar nicht auf der Abschussliste: «Das muss er entscheiden. Ich habe einfach den Eindruck, dass sein jetziger Job ihm sehr gut gefällt» – und dass er seine Arbeit für SP-Begriffe offenbar nicht ganz so schlecht macht wie sein FDP-Kollege.