Schweiz hat freiwilliges Gassparziel im Winter übertroffen

Die Schweiz wollte in der vergangenen Wintersaison 15 Prozent Gas einsparen – im Endeffekt lag der Verbrauch aber noch einmal deutlich darunter.

Gasleitung in Aigle VD. Die Schweiz hat das freiwillige Gassparziel im vergangenen Winter deutlich übertroffen. (Themenbild) - sda - KEYSTONE/LAURENT GILLIERON

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz verwendete in der Wintersaison 23 Prozent weniger Gas als im Durchschnitt.
  • Die starke Verminderung liegt unter anderem an den hohen Temperaturen.
  • Doch das Gassparziel wäre auch mit Durchschnittstemperaturen erreicht worden.

Im Vergleich zum Durchschnittsverbrauch von 2017 bis 2022 sollten 15 Prozent weniger Gas verbraucht werden. Nach vorläufigen Angaben des Bundes waren es nun aber 23 Prozent weniger. 3997 Gigawattstunden (GWh) Gas einsparen, ohne Rücksicht auf die Witterung.

So lautete das Ziel für das vergangene Winterhalbjahr, also von Anfang Oktober 2023 bis Ende März. Eingespart wurden nun 6102 GWh, wie das Bundesamt für Energie (BFE) in seinem Energie-Dashboard schreibt. Die Zahlen für den März sind erst Schätzungen.

Gassparziele trotz wärmerem Januar erreicht

Der Januar war um 1,5 Grad wärmer als die Normtemperatur. Unter anderem deshalb lag er verbrauchsmässig als einziger der sechs Herbst- und Wintermonate unter dem Sparziel. Im November 2023 – 0,6 Grad wärmer als die Norm – wurde das Ziel hingegen erreicht. Erreicht worden ist das Ziel im ganzen Winter.

Dies, auch wenn die überdurchschnittlichen Temperaturen des Winters herausgerechnet werden. Der Gaspreis für Endverbraucher und Endverbraucherinnen ist laut dem Energie-Dashboard im Lauf des Winters gesunken. Gleichzeitig liegen sie auch tiefer als im Vorwinter. Noch im November 2023 kostete Gas für Endverbraucher deutlich mehr als im Januar.

Freiwillige Massnahmen führen zu Gassparziel

In der Schweiz werden rund drei Viertel des jährlichen Gasverbrauchs im Winterhalbjahr zum Heizen verwendet. Das freiwillige Sparziel von 15 Prozent sollte deshalb durch freiwillige Massnahmen erreicht werden. Dies in Haushalten, Industrie, Dienstleistungen und in der Verwaltung.

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Schon im vergangenen Winter wurde das Sparziel deutlich übertroffen. Insgesamt wurden 5819 Gigawattstunden beziehungsweise rund 22 Prozent weniger verbraucht. Die Schweiz hatte sich dem Gassparziel der EU solidarisch angeschlossen, um Engpässe bei der Energieversorgung zu verhindern.