Sudan: EDA informiert über Evakuierung von Schweizern

Das Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA informiert über die neuesten Entwicklungen rund um die Evakuierungen im Sudan.

Zwölf Schweizer Bürger sind bisher aus Sudan ausgeflogen, unter anderem mit der Hilfe von Frankreich. Im Bild Evakuierte in einer französischen Militärmaschine. - sda - KEYSTONE/AP/Laure-Anne MAUCORPS / Armée de l'air et de l'Espace

Das Wichtigste in Kürze

  • Das EDA informiert in einem Point de Presse über die Lage im Sudan.
  • Das Botschaftspersonal habe das Land verlassen.

Seit im Sudan schwere Kämpfe zwischen den Truppen des Präsidenten Abdel Fattah al-Burhan und denen der paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF) hinter Anführer Mohammed Hamdan Daglo toben, evakuieren zahlreiche Staaten Zivilisten und Diplomaten aus dem afrikanischen Land. Auch das Schweizer Botschaftspersonal befindet sich nicht mehr im Sudan, wie Aussenminister Ignazio Cassis am Sonntagabend auf Twitter bekannt gab.

«Aus Sicherheitsgründen schliesst das Eda die Botschaft in Khartum. Die Mitarbeitenden und ihre Familien wurden evakuiert und sind in Sicherheit», schrieb das EDA dazu. «Dies wurde möglich dank der Zusammenarbeit mit unseren Partnern, insbesondere Frankreich», heisst es weiter.

Serge Bavaud, Chef des Krisenmanagement-Zentrums des EDA, spricht während einer Medienkonferenz zur aktuellen Lage im Sudan, am Montag, 24. April 2023 in Bern. - keystone

Am heutigen Montag gibt das Aussendepartement an einem Point de Presse weitere Details über die Evakuierung sowie die aktuelle Lage bekannt. Gemäss Serge Bavaud, Chef des Krisenmanagement-Zentrums des EDA, sind rund 100 Schweizerinnen und Schweizer im Sudan registriert. Evakuiert worden seien bisher 12 Personen. Zehn Personen konnten das Land mithilfe Frankreichs verlassen und zwei mithilfe des IKRK.

Botschaft und weitere Gebäude beschädigt

Gemäss Bavaud befinde sich die Botschaft und auch die Wohnungen des Personals im Zentrum der Gefechte. Die Gebäude seien bei den Kämpfen beschädigt worden. Die Schweizerinnen und Schweizer seien jedoch unversehrt geblieben. Aus Sicherheitsgründen bleibe die Schweizer Botschaft in Khartum geschlossen. Die lokalen Angestellten der Botschaft blieben vor Ort, sagte Bavaud auf eine Journalistenfrage.

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Die zehn Personen, die das Land mithilfe Frankreichs hätten verlassen können, befänden sich in Sudans Nachbarland Dschibuti, sagte Bavaud. Sie würden am Dienstag in der Schweiz erwartet. Die mit der Hilfe des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz Evakuierten hielten sich zurzeit in Äthiopien auf.

Keine Schweizer auf italienischem Evakuierungsflug

Mit einem Flug der deutschen Bundesluftwaffe werden am Montagabend voraussichtlich auch Schweizerinnen und Schweizer aus dem Sudan ausreisen können. n der Frage, ob die Durchführung des Fluges gewiss sei, wollte sich Serge Bavaud nicht festlegen. Unklar blieb auch, wie viele Plätze für Schweizer Staatsangehörige zur Verfügung stehen werden.

Keine Schweizerinnen und Schweizer befanden sich laut Bavaud auf einem Evakuierungsflug des italienischen Militärs am Sonntag. Man sei aber in der Sache mit Italien in Kontakt und arbeite gut zusammen, betonte Bavaud. Der Schweizer Diplomat widersprach damit Aussagen des italienischen Aussenministers Antonio Tajani vom Vortag. Dieser hatte am Samstagnachmittag angekündigt, die italienische Luftwaffe werde auch Schweizer aus der sudanesischen Hauptstadt Khartum ausfliegen.

30 Schweizer wollen ausreisen

Bisher haben laut EDA rund dreissig Schweizer Staatsangehörige Interesse an einer organisierten Ausreise aus dem Sudan bekundet. Insgesamt sind beim Bund rund hundert Schweizer als in Sudan lebend registriert.

Auf die Frage, ob ein eigenes Schweizer Transportflugzeug seine Arbeit erleichtern würde, sagte Bavaud, er arbeite mit den Mitteln, die er zur Verfügung habe. Er verwies darauf, dass das Parlament die Anschaffung eines Transportflugzeugs in der Vergangenheit abgelehnt habe. Letztlich handle es sich um einen politischen Entscheid.