Taiwans Avancen an Bern: «Haben viele Experten für Cybersicherheit»

Der taiwanesisch Aussenminister Joseph Wu hofft auf intensivere Beziehungen zwischen Taiwan und der Schweiz.

Der taiwanesisch Aussenminister Joseph Wu hofft auf intensivere Beziehungen zwischen Taiwan und der Schweiz. Davon würde Bern profitieren, ist er überzeugt: «Wir haben viele Expertinnen und Experten für Cybersicherheit und für die Bekämpfung von Desinformation.» (Archivbild) - sda - KEYSTONE/EPA/RITCHIE B. TONGO

Das Wichtigste in Kürze

  • Taiwan hofft auf bessere Beziehungen zur Schweiz.
  • Der Aussenminister des Landes ist überzeugt, dass Bundesbern davon profitieren würde.
  • «Wir haben viele Experten für Cybersicherheit und für die Bekämpfung von Desinformation.»

Taiwan sei weltweit wohl das meist attackierte Ziel hybrider Kriegsführung, sagte der taiwanesische Aussenminister Joseph Wu in einem am Samstag veröffentlichten Interview mit den Tamedia-Zeitungen. «Ich weiss, dass viele europäische Länder, auch die Schweiz, unter Desinformationskampagnen und hybrider Kriegsführung gelitten haben.»

Taiwan und die Schweiz teilten die gleichen demokratischen Werte und pflegten umfangreiche wirtschaftliche Beziehungen. Der Wachsende Einfluss Chinas auf der Welt auf Kosten der Demokratien müsse auch die Schweiz beschäftigen, warnte Wu.

«Die Schweiz verfolgt seit langem eine Politik der Neutralität, und deshalb würde ich die Schweiz ermutigen, sich etwas neutraler zwischen Taiwan und China zu verhalten, anstatt auf der Seite Chinas zu kämpfen», so der Aussenminister. «Schliesslich ist China ein sehr autoritäres Land, das andere Länder bedroht. Sich auf die Seite dieses autoritären Chinas zu stellen, ist vielleicht nicht die beste Politik für Ihr Land.»

Die offizielle Schweiz sieht Taiwan als Teil Chinas, wie es auf der Website des Aussendepartements (EDA) heisst: «Die Schweiz anerkennt Taiwan (Chinesisches Taipei) nicht als eigenständigen Staat und folgt damit ihrer Ein-China-Politik.»